11.07.2022, 09:58 Uhr

Die Erdgasknappheit nach dem Krieg in der Ukraine schürte die Befürchtung, dass Energie bald für alle unerreichbar sein würde. Doch Staatssekretär Baerbock beruhigte: Die Bundesregierung werde für eine faire Versorgung sorgen. Laut Außenministerin Annalena Baerbock wird die Bundesregierung alles tun, um zu verhindern, dass die Gesellschaft bei einer Verknappung der russischen Erdgasversorgung auseinanderbricht. “Wenn wir weniger Energie haben, wenn wir weniger Wärme liefern, dann sorgen wir für Gerechtigkeit”, sagte die Grünen-Politikerin nach einem Treffen mit ihrer japanischen Amtskollegin Yoshimasa Hayashi in Tokio. Forderungen von Union und FDP nach einem langfristigen Horizont für die verbleibenden drei deutschen Atomkraftwerke wies er erneut zurück. Baerbock sagte: „Wir versuchen alles vorzubereiten, damit das Thema Wärme im Vorfeld des Winters nicht zu einer Spaltung der Gesellschaft führt.“ Genau das ist das Ziel der hybriden Kriegsführung des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die Bundesregierung wird die Energieversorgung nicht zu einem gesellschaftlichen Thema werden lassen. Heute Morgen hat die schrittweise Abschaltung der letzten wichtigsten Verbindung von russischem Erdgas nach Deutschland begonnen. Der Erdgasfluss durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 sei wegen der lange angekündigten Wartungsarbeiten seit 6 Uhr morgens unterbrochen, sagte ein Sprecher der Nord Stream AG. Die Sorge ist, dass Russland das Gas nicht aufdrehen wird, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind.

Kein Kampf um Energie

Im Rahmen der Debatte um die Lieferung von LNG als Ersatz für russische Erdgaslieferungen betonte Baerbock, dass es keinen internationalen Wettlauf um Energie geben werde, ganz nach dem Motto: „Wer der Stärkste ist und das meiste Geld hat, kann alles kaufen. .“ Deshalb hat sich die Europäische Union auf den weiteren Bezug von Erdgas abgestimmt. Das gilt auch für die Gruppe der führenden demokratischen Industriemächte G7. Angesichts der im Vergleich zu Deutschland geringeren Abhängigkeit Japans von Erdgas aus Russland sagte Baerbock: „Ich lasse uns jetzt nicht um das Wichtigste konkurrieren – also um die Alternativen.“ Hayashi sagte: „Wir haben keine Pläne, LNG nach Deutschland zu liefern. Aber wir werden auch innerhalb der G7 eng an diesem Thema arbeiten.“