Vor einem Jahr starben bei einem Hochwasser in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen rund 190 Menschen. Das hätte niemand vorhersehen können, sagt der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Dreyer im Gespräch mit Daily Matters. Er sieht keinen Grund, sich zu entschuldigen.

Ein Jahr nach der Flutkatastrophe im Ahrtal hat die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer das Katastrophenmanagement verteidigt. Jahrzehntelang habe der kommunale Katastrophenschutz gut funktioniert und auch schwere Überschwemmungen gut verkraftet, sagte der SPD-Politiker im Gespräch mit Daily Matters. „Niemand hätte das Ausmaß dieser Katastrophe vorhersagen können“, sagte er. Deshalb sehe er keinen Grund, sich für die Bewältigung der Krise des Landes zu entschuldigen.

Dreyer betonte, dass es sich bei den Ereignissen vor einem Jahr nicht um ein Hochwasser, sondern um eine Hochwasserkatastrophe gehandelt habe, die einen Wendepunkt für Rheinland-Pfalz darstelle.

„Keine absolute Sicherheit“

Sie sieht ihre politische Verantwortung darin, dass der Bevölkerungsschutz aus den Ereignissen lernt und sich neu aufstellt. Aufgrund des Klimawandels ist nicht damit zu rechnen, dass es nur einmal alle 100 Jahre zu einer katastrophalen Flut kommt. “Wir werden alles tun, was wir können”, sagte Dreyer.

Unter anderem soll die Ahr im Hochwasserfall nun mehr Raum zum Ausdehnen haben und in gefährdeten Gebieten Häuser nur noch hochwassersicher wieder aufgebaut werden. Aber absolute Sicherheit kann es nicht geben.

Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, über die politische Bewältigung der Flutkatastrophe

Tagesausgaben, 13.7.2022