Spanien erlebt seit fast einer Woche eine Hitzewelle mit Höchstwerten von 45,7 Grad. In der Provinz Malaga wüteten in der Nacht zum Sonntag Waldbrände, von denen auch Anwohner in der Nähe des beliebten Touristenziels Mijas betroffen waren. In Portugal, wo die Temperaturen am Wochenende einbrachen, brachen am Sonntag im Norden zwei Waldbrände aus, teilten die Behörden mit. Portugals Gesundheitsministerium gab am Samstagabend bekannt, dass in den vergangenen sieben Tagen 659 Menschen an den Folgen der Hitzewelle gestorben seien, die meisten davon ältere Menschen. Am Donnerstag überstiegen die Temperaturen in mehreren Gebieten 40 Grad Celsius und 47 Grad Celsius an einer Wetterstation im zentralen Bezirk Viseu. An der südfranzösischen Atlantikküste wurden in der Nacht zum Sonntag weitere Menschen nach einem Waldbrand evakuiert. Das Wiederaufflammen des Feuers habe Campingplätze in der Region Teste-de-Buch südlich von Bordeaux erneut in Gefahr gebracht, teilte die zuständige Präfektur mit. Nach Angaben von Samstagnacht mussten mehr als 14.000 Menschen in der Region und in der Nähe von Lantira aufgrund von Bränden ihre Häuser oder Ferienorte verlassen. Die Flammen zerstörten 10.500 Morgen Land in den beiden Gebieten. Brände auf dem Festland werden durch starke und wechselnde Winde verursacht. Die Feuerwehr hatte seit Dienstag vergeblich versucht, die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Nach Angaben der Präfektur bleibt die Situation in Teste-de-Buch ungünstig. In Lantira ist die Situation zumindest in einigen Bereichen am Brandrand stabil. In Italien kämpften Feuerwehrleute am Sonntag in verschiedenen Teilen des Landes gegen Waldbrände. Auf Sizilien wurden Rettungskräfte in der Nähe von Palermo erneut zu einem Brand in Montelepre verlegt. Medienberichten zufolge unterstützen zwei Löschflugzeuge und ein Hubschrauber die Helfer am Boden. Bei drei gleichzeitigen Bränden an verschiedenen Orten sei niemand sicher, dass es sich nicht um eine Selbstentzündung gehandelt habe, sagte der Bürgermeister dort. Italien erlebt seit Wochen landesweit eine extreme Dürre, die die Flammen anheizt. In vielen Gebieten des Landes besteht eine erhöhte Waldbrandgefahr. Südlich der Stadt L’Aquila in den Abruzzen unterstützte ein Feuerwehrmann aus Rom drei Löscheinheiten vor Ort, um dort einen Waldbrand zu bekämpfen. Rettungskräfte in der Gemeinde Vinci rückten auch bei einem Brand in der Nähe von Florenz aus, der Medienberichten zufolge auch ein Wohnhaus bedrohte. Nach dem Großbrand in einem Wander- und Skigebiet östlich von Trient im norditalienischen Trentino brannten dort nach Angaben der Feuerwehr am Sonntag nur noch kleine Flammen. Und dort verschwand ein Flugzeug aus der Luft. In Bibione ist nach den ausgedehnten Wald- und Buschbränden am Strand des norditalienischen Adriabades die Lage wieder unter Kontrolle. Viele Touristen meldeten sich am Samstag bei den Behörden und befürchteten, dass sie wegen der Brände ihren Urlaub dort nicht verbringen könnten, berichteten Medien. Touristische Einrichtungen waren von den Flammen nicht betroffen. Nur die Fähre nach Lignano verkehrt derzeit nicht, weil das Feuer stellenweise einen Pier zerstörte und deshalb Urlauber nicht mehr an Bord gingen. In Griechenland waren am Sonntag mehr als 150 Feuerwehrleute damit beschäftigt, ein Feuer zu bekämpfen, das seit Freitag Wald und Ackerland in der Nähe von Rethymno auf der Insel Kreta niedergebrannt hatte. Die Flammen wurden von starken Winden angefacht. Die örtliche Feuerwehr meldete, das Feuer sei teilweise eingedämmt. Die griechische Feuerwehr schätzt die Gefahr von Waldbränden in vielen Gebieten Griechenlands weiterhin als „sehr hoch“ ein. Besonders betroffen seien am Montag die Region Attika mit Athen als Hauptstadt sowie die Inseln Euböa, Kreta, Lesbos und Samos und der Nordosten der Halbinsel Peloponnes, berichtete die Feuerwehr am Sonntag auf Twitter. Von Samstag auf Sonntag wurden in Griechenland 119 Waldbrände registriert. Die meisten Brände werden ziemlich schnell gelöscht, aber einige entwickeln sich zu großen Bränden.