Aufgrund der hohen Energiepreise erwartet die EU-Kommission für die Eurozone in diesem Jahr ein Allzeithoch der Inflation. Im Jahresdurchschnitt soll die Inflation laut der Sommerprognose der Brüsseler Behörden am Donnerstag bei 7,6 % liegen. Die Rekordinflation soll in diesem Jahr ihren Höhepunkt erreichen und 2023 allmählich zurückgehen. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte laut EU-Kommission ihr Ziel von 2,0 Prozent im Jahr 2023 deutlich verfehlen erwartete Inflationsrate 4,0 Prozent (Frühjahrsprognose: 2.7 Prozent).
Es wird weniger Wachstum erwartet
Die Europäische Kommission hat ihre Prognosen für das Wachstum der Eurozone zurückgezogen. Die Brüsseler Behörden erwarten für dieses Jahr ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von nur 2,6 %. Im Frühjahr hatte sie mit 2,7 Prozent gerechnet. 2023 soll es nur noch ein mageres Plus von 1,4 Prozent sein – statt der bisher erwarteten 2,3 Prozent. EU-Kommissar für Wirtschaft und Währung Paolo Gentiloni sieht die Folgen des Krieges vor den Toren der EU als Wachstumstreiber: “Russlands ungerechtfertigter Einmarsch in die Ukraine schickt weiterhin Schockwellen durch die Weltwirtschaft.” Dies wird die Energie- und Getreidevorräte stören. In der Folge seien die Preise gestiegen und das Vertrauen gesunken, betonte der Italiener. In Europa hat die wirtschaftliche Erholung nach dem Coronavirus das Wachstum angekurbelt. Trotz eines vielversprechenden Starts in die Sommerferiensaison wird jedoch nur mit einer verhaltenen Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte gerechnet. Für Deutschland erwartet die EU-Kommission eine Inflation von 7,9 % im Jahr 2022 und 4,8 % im Jahr 2023. Gleichzeitig senkte sie ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum für dieses Jahr von 1,6 % auf 1,4 %. Für 2023 rechnet er in Deutschland mit einem Wachstum von 1,3 (Frühjahrsprognose 2,4) Prozent. (APA/dpa/Reuters)