Gadner lobt die Polizei. Dank ihr sitzen die fünf Verdächtigen nun in Untersuchungshaft. Unterdessen fordert die Freiheitliche Partei von Gantner Antworten zu den Misshandlungen in Bludenz und wie die Bevölkerung vor kriminellen Asylbewerbern geschützt werden kann. mehr zum Thema
Frau missbraucht: Fünf Männer in Untersuchungshaft
Später kamen Verdachtsmomente auf
Der Vorfall hatte sich bereits im Februar ereignet, doch erst jetzt wurden die Angeklagten in Untersuchungshaft genommen. Ein Caritas-Mitarbeiter wurde von einem anderen Bewohner der Unterkunft, der durch den Lärm gestört wurde, auf die Feierlichkeiten aufmerksam und rief die Polizei, um die verbotene Feier aufzulösen: Alkohol ist in der Unterkunft verboten und auch Afghanen wurde der Besuch untersagt. Der Verdacht auf sexuellen Missbrauch entstand jedoch erst in dem Krankenhaus, in das die Frau aufgrund ihres Zustands eingeliefert wurde.
Der Vorfall in Bludenz zieht weiter Kreise
Caritas wusste nur von der Alkoholproblematik
„Wir wussten gar nicht, dass es diesen Vorfall und diese Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gab“, sagt Caritas-Leiter der Flüchtlingshilfe Bernd Klisch: „Wir konnten nur auf das reagieren, was wir wussten: Wir wussten, dass wir ein Alkoholproblem hatten. Wir wussten, dass wir Menschen dort unterbrachten, die psychisch krank waren und ernsthafte psychische Erkrankungen hatten. Wir haben darauf reagiert, wir haben mit großer Konsequenz reagiert, mit ganz unterschiedlichen Maßnahmen.”
Den Verdächtigen wurde der Zutritt verweigert
Es sei versucht worden, professionelle Maßnahmen in die Pflege umzusetzen, so Klisch: „Wir glauben auch, dass uns das gelungen ist. Bis vor wenigen Tagen die Nachricht bekannt wurde, dass zwei unserer Kunden wegen dieses Vorfalls festgenommen und wegen sexueller Übergriffe auf eine Frau angeklagt wurden. Wir haben damals bei diesem Vorfall nur mitbekommen, dass es Personen gab, denen der Besuch eindeutig untersagt war“, sagt Klisch: „Wir haben es geschafft, darauf zu reagieren. Wir wissen bis jetzt nichts über den gewalttätigen Vorfall.”
Studiogast Bernd Klisch, Leiter der Flüchtlingshilfe der Caritas
Das Alkoholverbot ist schwer durchzusetzen
In Vorarlberg sind nur drei Flüchtlingsunterkünfte rund um die Uhr besetzt. Das Haus in Bludenz gehört nicht dazu, dort sind nachts keine Caritas-Mitarbeiter. Regeln wie kein Alkohol gelten weiterhin. Doch das sei schwer durchzusetzen, sagt Klisch: „Natürlich kontrollieren wir das so gut es geht. Unsere Liegenschaften werden ambulant betreut und bei Verstößen schauen wir genauer hin, sprechen mit den Leuten und sprechen ggf.
Betreuer und Flüchtlinge fürchten um ihren Ruf
Der Fall betreffe sowohl Arbeiter als auch Flüchtlinge, so der Leiter der Flüchtlingshilfe. Man befürchtet, dass die sehr erfolgreiche Arbeit der Integration von Flüchtlingen in die Gesellschaft einen schlechten Ruf bekommt. Flüchtlinge fürchten, mit Kriminellen in einen Topf geworfen zu werden.
Afghanen haben die höchste Kriminalitätsrate unter den Asylsuchenden
Ein Blick in die Kriminalstatistik zeigt, dass unter den Asylbewerbern Menschen aus Afghanistan sogar die höchste Kriminalitätsrate aufweisen. Im vergangenen Jahr wurden in Vorarlberg rund 250 Afghanen wegen Straftaten angezeigt. Das sind fünf Prozent aller Straftaten, die von Nichtösterreichern begangen werden. Insgesamt leben in Vorarlberg rund 1.900 Menschen mit afghanischer Staatsangehörigkeit. Afghanen sind die drittgrößte Gemeinschaft nach Menschen aus der Ukraine und Syrien. „Man muss immer ein bisschen vorsichtig interpretieren, dass man hier nicht Äpfel mit Birnen vergleicht“, warnt Klisch in Bezug auf Kriminalität: „Denn Afghanen sind jung, Afghanen sind Männer, und es ist klar, dass Männer zwischen 20 und 20 Jahre alt sind und 40 die Kriminalität ist in jeder Bevölkerungsgruppe höher, ebenso wie die Kriminalität bei Männern höher ist als bei Frauen. Aber natürlich stimmt es: Wir haben viele kriminelle Aktivitäten. Die Statistiken zeigen das deutlich von Afghanen. Aber ich kann diese Zahlen zum jetzigen Zeitpunkt nicht genauer interpretieren.”