Die Biologin Marie-Luise Vollbrecht holt den abgesagten Vortrag zum Thema Gender nach
Ab: 20:26 Uhr| Lesezeit: 2 Minuten
„Trans-Aktivisten beenden das Gespräch, bevor es überhaupt passiert“ Die Humboldt-Universität hat nach der Ankündigung von Protesten den Gender-Vortrag der Biologin Marie-Luise Vollbrecht abgesagt. WELT-Chefreporterin Anna Snyder ist aufgebracht: „Es ist schlimm und peinlich.“ Trans-Aktivisten würden soziales und biologisches Geschlecht verschmelzen. Vor zwei Wochen gab es einen Skandal an der Humboldt-Universität zu Berlin, als eine Vorlesung zur Biologie des Geschlechts abgesagt wurde. Nun hat Doktorandin Marie-Luise Vollbrecht für die Veranstaltung eingesprungen. Eine anschließende Podiumsdiskussion sagte er jedoch ab. Die Biologin Marie-Luise Vollbrecht hat ihre ursprünglich abgesagte Vorlesung zur Biologie des Geschlechts an der Berliner Humboldt-Universität nachgeholt. Der 32-jährige Doktorand sprach am Donnerstag rund eine halbe Stunde an der Humboldt-Universität, Proteste gab es nicht. In einer Podiumsdiskussion versuchte die Universität dann, die komplexe Kontroverse aufzugreifen. Universitätspräsident Peter Frensch sagte, es sei nie die Absicht gewesen, die Vorlesung abzusagen, sondern nur zu verschieben. Kritiker werfen Volbrecht vor, Anti-Transgender zu sein. Seine zentrale Position ist, dass es beim Menschen nur zwei Geschlechter gibt und diese bis zum Lebensende erhalten bleiben. Ursprünglich sollte Vollbrecht den Vortrag im Rahmen eines langen Wissenschaftsabends Anfang Juli halten. Nach einem Protestaufruf hat die Universität die Vorlesung wegen Sicherheitsbedenken abgesagt und wurde dafür scharf gerügt. Lesen Sie auch Am Rande der Veranstaltung kritisierte die Berliner Geschichtsprofessorin Gabriele Metzler Vollbrecht dafür, Fragen aus dem Publikum nicht beantworten zu wollen. Es ist unwissenschaftlich, technische Diskussionen zu vermeiden. „Da sollte die Uni eigentlich keine Bühne hinstellen“, sagt Metzler, der an der HU lehrt. Vollbrecht hingegen sagte, sie sei froh, “dass ich hier vor Aufregung nicht umkippe”. Bei der Podiumsdiskussion am Donnerstagnachmittag kommentierte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Wachinger die ursprüngliche Absage, dass eine Universität die Sicherheit berücksichtigen müsse. Aber das „muss natürlich erklärt werden“. Offene Gespräche sind wichtig. Sie unterstützt die Linie der Ampelkoalition und das geplante Selbstbestimmungsgesetz, das trans- und intersexuellen Menschen das Leben erleichtern soll. Es trennt die Frage der akademischen Freiheit von dieser inhaltlichen Position. „Es ist ein gesellschaftsweites Gespräch, das wir führen müssen“, sagte Stark-Watzinger. Lesen Sie auch Vollbrecht sagte ihre Teilnahme an der Debatte ab. Als Gründe nannte er unter anderem, dass zu viele Leute auf das Podium eingeladen worden seien und das Line-up unausgewogen sei. Bekannt wurde die Biologin unter anderem durch einen WELT-Gastbeitrag, in dem sie und andere Autoren dem öffentlich-rechtlichen Sender vorwarfen, Kinder zu indoktrinieren.