Die Bärenschützklamm in Pernegg ist seit dem Sommerunglück vor zwei Jahren gesperrt, als drei Menschen bei einem Steinschlag ums Leben kamen.  Der Canyon bleibt dieses Jahr geschlossen, kann aber im Herbst 2023 wiedereröffnet werden.          
     17.07.2022 31.07       
     Ab heute, 7.31 Uhr online

Die Bärenschützklamm besteht seit 1901. Sie ist seit 1978 offizielles österreichisches Denkmal und wird jährlich von 40.000 Wanderern besucht. Allerdings ist die Klamm seit 2020 gesperrt – Grund ist ein Steinschlag, bei dem am 8. Juli 2020 drei Menschen ums Leben kamen und neun zum Teil schwer verletzt wurden – mehr als zwei Tote bei einem Steinschlag an der Bärenschützklamm (8. Juli 2020).

Netzwerke müssen mehr Sicherheit bieten

Seitdem wird in der Schlucht versucht, ein geeignetes Sicherheitskonzept zu finden. Immer wieder kam es zu Verzögerungen, Geologen wurden ausgetauscht, eine erste Idee hielt nicht an. Gebaut wurde bisher nichts – mehr dazu in der Bärenschützklamm wird wohl 2022 (14.12.2021) bleiben. Das soll sich mit dem neuen Konzept ändern, sagt Gerhard Jantscher, Vorstandsmitglied der Sektion Alpenverein Mixnitz: „Das Sicherheitskonzept ist jetzt wirklich optimal. Viele Netzwerke sind entstanden. Wir sind dabei, einen Einreichungsplan fertigzustellen, sodass wir möglicherweise diesen Herbst mit der Arbeit beginnen können.”

Finanzielle Einbußen für die Region und den Alpenverein

Sie versuchen, den Canyon so sicher wie möglich zu machen, sagt Jantscher, aber „der Klimawandel wird uns in der Zukunft viel sagen. Die Natur ist in Bewegung. Ausschließen kann man nichts.“ – Mehr dazu in Steinschlag: „Unvorhersehbares Naturereignis“ (7.8.2020). Für die Region bedeutet die Sperrung des Touristenmagneten Einbußen, für den ehrenamtlich tätigen Alpenverein, a Finanziell nicht verhandelbar: “Eine grobe Schätzung, niedrig: 800.000 Euro, die das Ressort Mixnitz nicht stemmen kann. Wir sind auf die Hilfe der öffentlichen Hand angewiesen.”

Die Besucher werden ungeduldig

Die Schlucht werde bestenfalls in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 geöffnet. Wander- und Schulgruppen würden weiterhin fragen, wann die Schlucht wieder begehbar sei, sagt Jantscher. Er musste es verschieben, aber das war nicht die einzige Unannehmlichkeit: „Der Zaun an der Kassiererhütte wurde niedergetreten und ein Plakat angebracht, das uns dieses Unglücks und Habgier vorwarf. Das haut dich wieder um.”