Der österreichische Science-Fiction-Autor, Medienkünstler, Höhlenforscher, Mitbegründer der Linzer Ars Electronica und Physiker Herbert W. Franke ist am Samstag im Alter von 95 Jahren in der Nähe von München gestorben, wie seine Familie mitteilte. Anlässlich seines 95. Geburtstages widmete ihm die OÖ Landes-Kultur GmbH am 14. Mai eine Ausstellung im Francisco Carolinum in Linz. „Ob auf wissenschaftlichem oder künstlerischem Gebiet, Herbert W. Franke war ein Weltgenie, ein wahrer Pionier von Weltruf mit herausragenden Werken und großen Leistungen“, würdigte der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer den verstorbenen Franke. „Es freut uns sehr, dass wir ihm seinen Wunsch nach einem Auftritt in seiner Heimat rechtzeitig erfüllen konnten.“ sagte Alfred Weidinger, Geschäftsführer der OÖ Landes-Kultur GmbH, anlässlich des Todes des Künstlers.

„Computerkünstler von Grund auf“

Franke wurde 1927 in Wien geboren, wo er auch Physik, Chemie und Philosophie studierte und in theoretischer Physik promovierte. Von 1951 bis 1956 gab es bereits die ersten Veröffentlichungen als Autor. Neben seiner literarischen Arbeit, der er auch unter den Pseudonymen Sergius Both und Peter Parsival nachging, beschäftigte sich Franke immer wieder mit neuen Medien und Technologien. Bereits in den 1950er Jahren gab es Ausstellungen seiner Computerkunst im MAK in Wien. „Als Computerkünstler der ersten Stunde“, experimentierte er 1952 mit genetischer Fotografie, „benutzte er aber bereits 1954 zunächst einen analogen Computer und ab den 1960er-Jahren die ersten Großrechner für seine abstrakte ‚algorithmische‘ Kunst. es basiert auf mathematischen Prinzipien“, wie er im Mai in Leeds bei der Veröffentlichung seines Berichts erklärte. 1979 gründete er das Ars Electronica Festival in Linz. Seit den 2000er Jahren ist er der Mastermind hinter Metaverse, der von ihm aufgebauten und mit seiner Frau Susanne Päch betriebenen 3D-Welt „Z-Galaxy“ – einem wechselnden Ausstellungsbereich auf der Internetplattform Active Worlds. 2007 wurde Franke das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse verliehen. Das Mitglied des Deutschen PEN-Clubs hatte zuvor den Dr. Benno Wolf vom Verband Deutscher Höhlen- und Karstforscher für Verdienste um die Höhlenforschung und den Computerkunstpreis des Verbandes Deutscher Softwarehersteller. (APA)