Nicht nur an den Flughäfen spielt derzeit alles verrückt, auch die ÖBB kämpfen mit chaotischen Zuständen und überfüllten Zügen. Ganze Schulklassen mussten wegen fehlgeschlagener Buchungen stundenlang auf dem Wohnungsboden sitzen, andere wurden sogar mitsamt der Lehrerin aus der Kutsche geschmissen – “Heute” berichtete. Auf ZIB2 mit Martin Thür kommentierte ÖBB-Geschäftsführer Andreas Matthä am Freitagabend das aktuelle Reisechaos: „Wir haben genug Kapazität, aber wir sehen, dass wir zu Stoßzeiten sehr viele Fahrgäste haben.“ Benötigt mehr Lenkung. Deshalb appelliert er an Besucher, einen Sitzplatz zu reservieren, wenn sie zu einer bestimmten Uhrzeit in einem bestimmten Zug sein müssen. ÖBB-Chef Andreas Matthä besucht am 15. Juli 2022 mit Martin Thür das ZIB2. ORF Screenshot

„Alles auf Kurs bringen“

„Ich bin nicht glücklich, wenn wir Verspätungen haben oder Passagiere zurücklassen müssen. Das ist eine Situation, die wir nicht wollen.“ Aber: „Keiner von uns wundert sich, wenn wir an einem Freitagnachmittag im Stau stehen. Das ist ähnlich wie bei der Bahn“, erklärt der Bahner, der heuer sein 40-jähriges ÖBB-Jubiläum feiert, dem ORF. Einfach mehr Züge fahren zu lassen, würde nicht mehr funktionieren: „In der Rush Hour bringen wir alles aufs Gleis!“ ÖBB-Chef Andreas Matthä besucht am 15. Juli 2022 mit Martin Thür das ZIB2. ORF Screenshot

Robuster Teppich

Es wird noch einige Zeit dauern, bis die Bahn die Fluggesellschaften als wichtiges Fernreisemittel ablösen kann. Zuvor sind noch einige Hürden zu nehmen. Dazu gehört auch eine umständliche Buchung, die internationale Bahnreisen extrem kompliziert macht. Grund seien die unterschiedlichen Ticketsysteme, die nun “mühsam neu zusammengesetzt werden müssten”, sagt der Bahn-Chef. Jedes Land hat ein anderes Zollsystem, das zunächst angeglichen werden muss. Aber das kann noch ein paar Jahre dauern. ÖBB-Chef Andreas Matthä besucht am 15. Juli 2022 mit Martin Thür das ZIB2. ORF Screenshot

Inflation auch bei ÖBB

Die Preiserhöhung trifft auch die ÖBB hart, unter anderem wegen steigender Strompreise. Damit müssen sich Reisende schließlich abfinden. Matthä hat deshalb die nächste Preiserhöhung im ZIB2 angekündigt: Die Ticketpreise werden gegen Ende des Jahres steigen. Allerdings setze sich die Deutsche Bahn die Politik, „deutlich unter der Inflation zu bleiben“, betont er. Man wolle stabilisierend auf die Inflation in Österreich wirken. Aber wie viel teurer sind die Tickets? “Damit rechnen wir!” Trotz allem habe die Bahn “eine glänzende Zukunft”. „Es ist das Verkehrsmittel, mit dem Menschen komfortabel und klimafreundlich transportiert werden können“, so das Fazit des Vorstandsvorsitzenden. Nav-Account rcp Time15.07.2022, 22:32| Datum: 15.07.2022, 22:40 Uhr