Der französische Schauspieler hat nicht nur mit seinen schauspielerischen Leistungen, sondern auch mit privaten Eskapaden oft Schlagzeilen gemacht. Auch der alternde Schauspieler, den Depardieu in seinem neuen Film „Robuste“ spielt, erweist sich als äußerst schwierig: Lustlos treibt er durchs Leben, bis er eine ungewöhnliche Begegnung mit einer jungen Frau hat. Im Wesentlichen konnte der 70-jährige George zufrieden sein. Er ist immer noch gut im Geschäft, aber sein professioneller Antrieb und seine Disposition lassen zu wünschen übrig. Manchmal verlässt er einen Drehort und lässt seiner Luft freien Lauf. Zu Beginn des Films schlägt er sich mit seinem Motorrad symbolisch auf den Bauch. Und noch etwas ist klar: Georges braucht fast rund um die Uhr Pflege, Geschäftliches und Privates fließen zwischen ihnen. Für Aissa (Déborah Lukumuena), eine Sicherheitsbeamtin, ist das eine echte Herausforderung.
Ein seltsames Paar
Aissa und Georges, ein ungleiches Paar, kommen im Film „Robuste“ zusammen: Sie ist eine junge Frau mit afrikanischen Wurzeln, Amateur-Wrestling ist ihr Hobby und auch eine Tugend, wenn sie versucht, die soziale Leiter zu erklimmen. Wo George schon ist, ab wo es für ihn nur noch bergab geht, die enttäuschten Pantomimen. „Er ist eigentlich ein Schauspieler in der Krise“, sagt Regisseurin Constance Meyer und fügt hinzu: „Mich interessierte – ein bisschen wie in Billy Wilders ‚Sunset Boulevard‘ –, was von einem bekannten Schauspieler übrig bleibt, wenn er die… At verlässt Am Ende seiner Karriere gewann Georges seine Fassung zurück und entdeckte die Schauspielerei und das Leben wieder, als er Aisha traf.
Stärken und Schwächen
Aisa und George haben zwei Dinge gemeinsam: die Einsamkeit ihres Daseins und ihre enorme Körpergröße. Doch diese schlagzeilenträchtige körperliche Robustheit täuscht, denn mental sind beide Charaktere alles andere als robust. Langsam verlassen sie das Wissen hinter den Fassaden ihrer vermeintlichen Stärken, entwickeln ein Verständnis für die Schwächen des anderen. „Der Widerspruch zwischen der äußeren Hülle und der inneren Zerbrechlichkeit ist die Grundlage des Films“, sagt Regisseurin Constance Meyer.
Zweideutiger Humor
Es ist ein subtiler Ansatz mit subtilem Humor und viel Mehrdeutigkeit durch einen dramatischen Trick. George und Aisha üben weiter gemeinsam Text für Georges nächsten Film. Je nach Kontext bekommen die Zeilen aus dem Skript eine andere Bedeutung. Georges gefällt es besonders, wenn er seine persönliche Opferrolle einnimmt: „Hier stehe ich, besiegt, verängstigt und versklavt – wie ein Kind. Herr, hilf mir!“ „George macht eine Art Regression durch“, sagt Constance Meyer und fährt fort: „Das ist auch der Ursprung der Komik in meinem Film, wenn er wie ein Kind vor Dingen davonläuft, die er nicht will. Damit wollte ich eine ganz kleine Anspielung auf das Klischee machen, dass sich Schauspieler am Set manchmal unverantwortlich und wie Babys verhalten.”
Depardieus Selbstparodie
Und so wird das Drehbuch von „Robuste“ auch zum Spiegel für das Filmgeschäft und Gérard Depardieu – als wollte der französische Filmstar mit dem Ruf, eigenwillig und exzentrisch zu sein, eine Selbstparodie abliefern. Aber wie war es wirklich, mit Depardieu zu drehen? Das ist schwer in zwei Sätzen zu erklären, das würde eine Stunde dauern, sagt Regisseur Meyer kryptisch. Und noch eine indirekte Botschaft mit einem Augenzwinkern: „Natürlich ist Gérard Depardieu als Schauspieler ein Geschenk, aber er macht auch viel Arbeit.“