Gute Nachrichten kommen aus der steirischen Industrie – zumindest was die Exportbilanz des Vorjahres betrifft: Demnach sind die Exportzahlen im vergangenen Jahr erstmals wieder auf das Vorpandemieniveau zurückgekehrt – trotz Brexit-Rückgang.          
     15.07.2022 07.39       
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Waren im Wert von 25,8 Milliarden wurden 2021 von steirischen Unternehmen exportiert – nur 200 Millionen unter dem Rekordwert von 2019. „Wir haben ein Wachstum von 15,3 Prozent gegenüber 2020 was den Export betrifft, wurde es im vergangenen Jahr noch einmal verdaut”, sagt Gernot Pagger, Geschäftsführer des Steirischen Industriellenverbandes.

China überholt Großbritannien

Der Brexit hat Auswirkungen auf die Exporte – der Exportsaldo ist hier um mehr als acht Prozent gesunken. Das wirkt sich auch auf das Ranking der wichtigsten Exportländer aus: „Unser wichtigster Exportmarkt ist und bleibt Deutschland mit einem Exportvolumen von sieben Milliarden Euro. Auf den Plätzen zwei und drei liegen die USA und Italien immer ganz dicht beieinander. Und Großbritannien wurde vor allem wegen des Brexit von China überholt“, sagt Pagger. Bei den Produktgruppen wieder vorne – Fahrzeuge und Fahrzeugtechnik: “Wir exportieren Waren im Wert von sieben Milliarden Euro – gefolgt von Maschinen und technischen Anlagen sowie Eisen und Stahl – das sind die drei Hauptproduktgruppen.”

Neue Probleme: Lieferketten und Inflation

Schlechte Beziehungen zu Russland hatten im vergangenen Jahr nur geringe Auswirkungen – für dieses Jahr wird jedoch befürchtet, dass der Krieg in der Ukraine die Exportbilanz erheblich beeinträchtigen wird. Das sieht auch Finanzministerin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) so: „Wir sehen schwierige Monate für die Wirtschaft – denn nicht nur das Lieferkettenproblem, sondern auch die steigende Inflation macht uns zu schaffen.“ Exportseitig wird der derzeit schwache Euro verhalten positiv gesehen: Steirische Produkte werden dadurch für Länder außerhalb der Eurozone billiger – gleichzeitig kauft man dort aber auch teurere Dinge ein, etwa Energie.