Unterschiedliche Ansichten zur zweiten Installation
ÖVP-Bildungssprecher Rudolf Taschner sagte etwa, er habe zunächst Zweifel an einer zweiten Einrichtung neben der Kepler-Universität gehabt, sie dann aber wegen der künftigen Ausrichtung auf die Digitalisierung aufgegeben. Das kam bei seiner Grünen-Gegnerin Eva Blimlinger nicht gut an. „Vor jeder Landtagswahl in Oberösterreich steht eine neue Uni“, witzelte er. Allerdings sei man sich einig, „das liegt auch am Koalitionsfrieden“.
Streit um den Namen
Über den künftigen Namen gab es Koalitionsstreitigkeiten. Während Taschner die Mathematikerin Olga Taussky als Namensvetterin unterstützte, sagte Blimlinger: “Wir werden sie definitiv nicht nach einer Mathematikerin benennen.” Es muss jemand aus dem digitalen Kunstraum sein, sagte sie und verwies auf die Anziehungskraft der Ars Electronica.
Überprüfung durch SPÖ und NEOS
Andrea Kuntzl (SPÖ) sprach von einem „hohlen Wahlbonbon“, das der damalige Bundeskanzler Sebastian Kurz Landeshauptmann Thomas Stelzer (beide ÖVP) vor der letzten Landtagswahl überreicht habe. Bis heute bleiben viele Fragezeichen: „Heute weiß das Parlament nicht so recht, was es entscheiden soll“, vor allem was die wirtschaftlichen Folgen betrifft. Kuntzl beantragte daher eine Rückverweisung an den Wissenschaftlichen Ausschuss, fand aber keine Mehrheit. Martina Künsberg Sarre (NEOS) sah das ganz ähnlich, hoffte aber zumindest auf eine gut besetzte Verfassunggebende Versammlung.
Die FPÖ stimmte dafür
Positiv äußerte sich die FPÖ, die Regierungspartei in Oberösterreich. Kommissar Gerhard Deimek betonte regionale Vorteile, etwa durch die Nähe zu F&E-Projekten. Dass das Institut außerhalb des Hochschulgesetzes stehen werde, sei dem Effizienzstreben der Wirtschaft geschuldet, erklärte er. Er regte an, dies als Vorbild für die anderen Universitäten in Österreich zu nehmen.
CoV-Prävention
Eine weitere Entscheidung betraf die Prävention des Coronavirus. Für das kommende Wintersemester 2022/23 wurden die gesetzlichen Grundlagen für die Maßnahmen an Universitäten und Hochschulen verlängert.
18,4 Millionen Euro für die Startphase
Der endgültige Ausbau der neuen Einrichtung soll erst 2036/2037 mit 6.300 Studierenden erreicht werden. An Fördermitteln sind für IDSA für die Aufbauphase in den Jahren 2022 und 2023 18,4 Millionen Euro geplant, die vollständig aus der Ressortreserve des Wissenschaftsministeriums gedeckt werden. Ab dem Studienjahr 2023/24 wird die neue Universität nicht mehr allein vom Bund, sondern gemeinsam mit dem Land Oberösterreich finanziert.