Im Live-Ticker informiert Sie NDR.de außerdem heute – Montag, 11. Juli 2022 – über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Die Grundlagen in Kürze:
Lauterbach für eine zweite Auffrischimpfung für Menschen über 60 Jahren Die EU empfiehlt eine zweite Auffrischimpfung für über 60-Jährige Bildungsministerin NDS Tonne: Schulen können aus der Pandemie lernen Intensivmediziner Marx: Die Lage in den Kliniken ist angespannt Die Liga ruft zu einem Corona-Familiengipfel im Kanzleramt auf Aktuelle Fälle im Norden: 671 in Hamburg, 858,7 in Niedersachsen, 758,6 in Schleswig-Holstein, 562,0 in Mecklenburg-Vorpommern, 755,1 in der Stadt Bremen und 718,6 in Bremerhaven
Tabellen, Grafiken und Karten zu Inzidenz, Impfrate und anderen Daten 19:21 Uhr
Lauterbach für eine zweite Auffrischimpfung für Menschen über 60 Jahren
Vor einer neuen Coronavirus-Welle in Europa empfehlen führende EU-Behörden eine weitere Auffrischimpfung für alle Menschen ab 60 Jahren. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sprach auf Twitter von einer Empfehlung, die „vernünftig und überfällig“ sei. Das Warten auf maßgeschneiderte Impfstoffe ist zu lang und zu gefährlich. „Bei jüngeren Menschen, die beispielsweise viele Kontakte haben oder Begleiterkrankungen haben, würde ich die vierte Impfung persönlich mit meinem behandelnden Arzt besprechen. Ich habe selbst eine vierte Impfung hinter mir“, sagte der 59-Jährige . im WDR. Der Vorsitzende des Ständigen Impfausschusses (Stiko), Thomas Mertens, sagte auf Nachfrage, dass vor der heutigen EMA-Empfehlung bereits der Entscheidungsprozess über eine mögliche Verlängerung der bestehenden Empfehlung für die zweite Mahnung lief. Dazu werde sich Stiko “relativ bald” äußern, erklärte Mertens. 19:08 Uhr
Moderna will im Herbst zwei Covid-19-Booster auf den Markt bringen
Der US-Biotechkonzern Moderna will im Herbst zwei kombinierte Covid-19-Auffrischimpfstoffe auf den Markt bringen. Bedingung dafür sei die Zulassung, teilte das Unternehmen mit. Der Konzern reagiert damit auf unterschiedliche Marktpräferenzen für die Untervarianten von Omicron. Somit basiert der erste kombinierte Verstärkerkandidat auf dem BA.1-Stamm und der zweite auf dem BA.4/BA.5-Stamm. Unveröffentlichte Studiendaten zeigten signifikant höhere Antikörpertiter gegen alle getesteten SARS-CoV2-Varianten, einschließlich der omicron BA.1- und BA.4/BA.5-Omicron-Subvarianten sowie des Wildtyps Alpha, nach dem zweiten Gedächtnis im Vergleich zu Modernas derzeit zugelassenem Medikament Verstärker, Beta, Delta und Gamma. Auch Konkurrent Pfizer entwickelt derzeit einen auf Mikron-Subvarianten zugeschnittenen Impfstoff. 18:03 Uhr
Im Land Bremen wurden 711 neue Corona-Fälle bestätigt
711 neue Fälle haben die Behörden im Land Bremen (Vorwoche: 643), 624 in der Stadt Bremen und 87 in Bremerhaven registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in der Stadt Bremen nun bei 755,1 (Vorwoche: 740,2) und in Bremerhaven bei 718,6 (Vorwoche: 736,2). 17:03 Uhr
Intensivmediziner Kluge: Das Hauptproblem ist der Fachkräftemangel, gerade in der Intensivmedizin
Die Lage auf den Intensivstationen in Deutschland ist bereits angespannt. Der Leiter der Intensivstation des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, Stefan Kluge, betont jedoch, dass dies vor allem am Personalmangel liege. Die meisten Patienten liegen wegen einer Coronavirus-Infektion nicht auf der Intensivstation, sondern wurden nur positiv auf das Virus getestet. Aber auch andere Krankheiten oder Unfallfolgen wären behandlungsbedürftig.
VIDEO: Corona: Intensivstationen müssen den Betrieb einschränken (3 min)
16:47 Uhr
MV: 2.009 Neuinfektionen – vier weitere Todesfälle
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden seit dem Wochenende 2.009 neue Coronavirus-Fälle registriert. Das sind 132 Fälle mehr als noch vor einer Woche. Dies reduziert die Sieben-Tage-Inzidenz auf 562,0. 24 Patienten mit Covid-19 werden landesweit auf Intensivstationen hospitalisiert. Die Häufigkeit der Krankenhauseinweisungen wird auf 5,2 reduziert. Vier weitere Todesfälle wurden im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. 16:11 Uhr
Studie: Küchenarbeiter sind oft in den Einzelhandel abgewandert
Während der Corona-Pandemie mussten viele Menschen den Job wechseln – oder suchten freiwillig einen neuen Job. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ist das Gastgewerbe klarer Verlierer. Demnach verloren Hotels und Restaurants in Deutschland im Jahr 2020 rund 216.000 Beschäftigte. Die Autoren der Studie beziehen sich auf Daten der Bundesagentur für Arbeit. 14:35 Uhr
Nationalstürmerin Lea Schuler ist bei der EM positiv auf das Coronavirus getestet worden
Fußball-Nationalspielerin Leah Schuler ist bei der Europameisterschaft in England positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das gab der DFB einen Tag vor dem zweiten Gruppenspiel gegen Spanien in London bekannt. „Der Stürmer des FC Bayern München hat nur leichte Symptome. Er wurde sofort isoliert. Ob er zur EM zurückkehrt, wird je nach Entwicklung der Ereignisse, nach medizinischen Vorgaben und in enger Abstimmung mit der UEFA entschieden.“ er sagte. Schüller hatte beim 4:0-Sieg gegen Dänemark ein Tor erzielt. Der 24-Jährige ist einer der führenden Stürmer der Mannschaft und hat bisher in 40 Länderspielen 26 Tore erzielt. 13:27 Uhr
Virologe: Eine Ansteckung mit dem Coronavirus draußen ist wahrscheinlicher geworden
Der Bremer Virologe Andreas Dotzauer warnte davor, die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus zu unterschätzen. Der Verzicht auf nahezu alle Schutzmaßnahmen und eine heute deutlich ansteckendere Variante des Virus sei „eine tödliche Kombination“, sagte der Leiter des Labors für Virusforschung der Universität Bremen dem „Weser-Kurier“ (Montag). „Die Erfahrung aus der ersten Phase der Pandemie, dass Infektionen im Freien im Sommer eher unwahrscheinlich sind, trifft einfach nicht mehr zu.“ Als Virologe rate er, immer eine Maske zu tragen, wenn es eng werde, auch im Freien, sagte Dotzauer. Das weitverbreitete Narrativ, Infektionen aktueller Varianten seien weniger gefährlich, könne im Einzelfall einfach falsch sein: „Jede Infektion bedeutet auch das Risiko langfristiger Kollateralschäden.“ Daher kann er nur raten, eine Ansteckung möglichst zu vermeiden. „Im Vergleich zur Impfung ist es für den Organismus der schwierigste Weg zu einer zumindest teilweisen Immunität.“ 12:20 Uhr
EU-Behörden empfehlen eine zweite Auffrischimpfung für über 60-Jährige
Die EU empfiehlt eine zweite Auffrischimpfung gegen das Coronavirus für Menschen über 60. „Angesichts der erneuten Zunahme von Fällen und Krankenhauseinweisungen zu Beginn des Sommers fordere ich alle auf, sich so schnell wie möglich impfen und auffrischen zu lassen“, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides heute laut einer Erklärung der EU-Gesundheitsbehörde ECDC und der EU-Arzneimittelbehörde EMA. “Wir haben keine Zeit zu verlieren.” Kyriakidis forderte die EU-Mitgliedstaaten auf, „sofort zweite Auffrischimpfungen“ für Menschen über 60 und andere besonders gefährdete Personen bereitzustellen. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) bisher Personen über 70 Jahren, Risikopatienten und Bewohnern von Pflegeeinrichtungen sowie Beschäftigten im medizinischen Bereich und in Pflegeeinrichtungen eine vierte Impfung. Weitere Informationen In der EU sind fünf Corona-Impfstoffe zugelassen, Stiko empfiehlt die Impfung auch für Kinder ab fünf Jahren. mehr 11:04 Uhr
Bildungsministerin NDS Tonne: Bildung kann von der Pandemie lernen
Aus Sicht von Niedersachsens Kultusminister Grand Hendrik Tonne sollen Kindergärten und Schulen auch bei einer neuen Corona-Welle im Herbst geöffnet bleiben. Nach den Erfahrungen des vergangenen Schuljahres sei klar, dass die Folgen einer Schließung sehr schwerwiegend sein würden, sagte der SPD-Politiker in einem Interview mit der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Montag). „Ich werde keine Einschränkungen des Bildungssystems akzeptieren, solange wir hier ein großes Fest nach dem anderen feiern. Schulen und Kindergärten müssen geöffnet bleiben“, sagte Ton. Ihm zufolge kann der Bildungssektor einiges aus der Pandemiezeit lernen. „Schulen sollten auch in Zukunft Freiheiten eingeräumt werden, etwa bei der inhaltlichen Herangehensweise“, sagte der Politiker dem Blatt. „Auch außerschulische Lernräume, in denen Kinder kontextbezogen lernen, müssen ausgebaut werden.“ Wichtig ist eine langfristige und zielgerichtete Finanzierung der Bildung. Die Arbeit an den Schulen habe sich verändert, sagte die Ministerin. „Die Schule hat sich von einem Lernort zu einem Ort des Lebens entwickelt, aber wir berechnen diesen Ort des Lebens ausschließlich mit Lehrerstunden.“ Sinnvoller ist es, über multiprofessionelle Teams nachzudenken, denn es gibt Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter und sozialpädagogische Mitarbeiter. 9:31 Uhr
Intensivmediziner Marx: Lage in Krankenhäusern „sehr angespannt“
Intensivmediziner Gernot Marx sieht angesichts der Coronavirus-Lage eine „sehr angespannte“ Lage auf den Intensivstationen deutscher Krankenhäuser. Die Auslastung sei für den Sommer ungewöhnlich hoch, sagte der Präsident des Deutschen Interdisziplinären Verbandes für Intensiv- und Notfallmedizin heute dem „Morgenmagazin“ des ZDF. Angesichts der wachsenden Zahl zu versorgender Corona-Patienten melden derzeit 55 Prozent der Intensivstationen einen teilweise eingeschränkten Betrieb, einhergehend mit einer hohen Ausfallquote beim Personal und einem Abbau von Intensivbetten. „Leider müssen wir einige Operationen verschieben, die nicht unbedingt notwendig sind“, sagte Marx. Der Intensivmediziner appellierte an die Öffentlichkeit, im Herbst mitzuhelfen, die Coronavirus-Situation beherrschbar zu halten. „Zur Mütze und zum Schal gehört auch die Maske“, sagte Marx. Außerdem sollten die Menschen…