Im Live-Ticker informiert Sie NDR.de außerdem heute – Montag, 18. Juli 2022 – über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg.
Die Grundlagen in Kürze:
Ministerpräsident Weil fordert Klarheit bei rechtlichen Rahmenbedingungen – Unterstützung aus Lauterbach Intensivmediziner Marx: Für Senioren kann die fünfte Impfung sinnvoll sein Deutschland hat mehr als 118 Millionen Impfstoffdosen gespendet Auch in Deutschland könnte die Subvariante Omicron BA.2.75 relevant werden Aktuelle Fälle im Norden: 875,9 in Niedersachsen, 490,9 in Hamburg, 619,9 in Schleswig-Holstein, 561,7 in Mecklenburg-Vorpommern und 834,0 in Bremen
Tabellen, Grafiken und Karten zu Inzidenz, Impfrate und anderen Daten 2.30
Lauterbach: „Bundesländer müssen von Schutzmaßnahmen befreit werden“
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) unterstützt die wachsenden Forderungen der Länder nach einem zeitnahen Maßnahmenkatalog für den weiteren Verlauf der Pandemie ab Herbst. Unter anderem hatte der niedersächsische Ministerpräsident Stefan Weil (SPD) gefordert, bis spätestens Mitte September verschiedene Instrumente winterfest zu machen. „Bundesländer müssen von protektionistischen Maßnahmen befreit werden“, twitterte Lauterbach heute. Herbst und Winter würden zeigen, dass das Coronavirus weiterhin eine erhebliche Bedrohung für die öffentliche Gesundheit und kritische Infrastruktur darstelle, so der Gesundheitsminister weiter. Aus Ministeriumskreisen hieß es heute, die geforderten staatlichen Schutzauflagen würden im Herbst ein „breites Repertoire an Schutzmaßnahmen“ erfordern. Betrachtet man die ansteckendste Variante des BA.5-Virus, sei mit „einer prekären Situation“ wie bei einer an beiden Enden brennenden Kerze zu rechnen: Einerseits gebe es viele Ansteckungsfälle in der Bevölkerung – und andererseits Andererseits gibt es auch viele infizierte Pflegekräfte oder Ärzte, die abwesend sind. Lauterbach verhandelt derzeit mit Justizminister Marco Buschmann (FDP) über eine Idee für den Herbst. Die Corona-Bestimmungen des Infektionsschutzgesetzes, die im Frühjahr maßgeblich auf Drängen der FDP deutlich verwässert wurden, laufen am 23. September aus. 13:32 Uhr
Deutschland hat mehr als 118 Millionen Impfstoffdosen gespendet
Deutschland hat nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums bislang mehr als 118 Millionen Dosen Corona-Impfstoff an 45 Länder gespendet. Weitere fünf Millionen sind in Auslieferung, wie heute ein Vertreter des Ministeriums mitteilte. „Aber das Problem dabei ist, dass das weltweite Angebot an Impfstoffen derzeit die Nachfrage bei weitem übersteigt.“ Internationale Impfstoffinitiativen wie Covax werden derzeit nicht benötigt. Dadurch müssen auch in Deutschland viele Impfdosen vernichtet werden. Kürzlich wurde bekannt, dass rund vier Millionen Impfdosen des Herstellers Moderna in Deutschland abgelaufen sind. Dies sei eine logische Konsequenz des sogenannten Portfolio-Ansatzes, um denjenigen, die sich impfen lassen wollen, unterschiedliche Impfstoffe anbieten zu können, sagte die Sprecherin des Gesundheitsministeriums. Auch Impfstoffe laufen in den kommenden Monaten aus. Sie arbeiten jedoch mit Herstellern zusammen, um die Haltbarkeit von Impfstoffen zu verlängern. 11:39 Uhr
Das Mecklenburgische Staatstheater leidet weiterhin unter den Folgen der Pandemie
Das Mecklenburgische Staatstheater in Schwerin zieht am Ende der Spielzeit 2021/2022 eine durchwachsene Bilanz. Die anhaltende Corona-Pandemie hat die Arbeit erneut belastet und die Besucherzahlen eingeschränkt. Extrem reduzierte Sitzplatzkapazitäten, eine zweimonatige Schließung des Theaters und krankheitsbedingte Aufführungsabsagen sind nur einige der Widrigkeiten, mit denen das Theater wie viele andere Kulturinstitutionen konfrontiert war, resümiert die Theaterleitung zum Saisonende. Das Staatstheater hatte in der vergangenen Spielzeit 63.000 Besucher. Vor dem Ausbruch der Pandemie hatte das Theater jährlich fast 200.000 Besucher. 10:59 Uhr
Die Sorgen um das Coronavirus treten in Deutschland in den Hintergrund
Trotz aktuell hoher Fallzahlen ist die Sorge um die Coronavirus-Pandemie in Deutschland in den Hintergrund getreten. Laut einer repräsentativen Umfrage der Unternehmensberatung McKinsey nannten im Juni nur 4 % der rund 1.000 Befragten die Pandemie als ihre größte Sorge. Andererseits spielen rasant steigende Preise mittlerweile in fast allen Lebensbereichen eine viel größere Rolle: 48 Prozent der Befragten gaben im Juni an, die Inflation sei ihre größte Sorge. Umgekehrt haben die Kriegsängste in der Ukraine in den letzten Monaten nachgelassen. Im April gab jeder dritte Befragte (34 Prozent) an, die russische Invasion in der Ukraine sei seine größte Sorge, aber im Juni war dies nur einer von vier (24 Prozent). 8:57 Uhr
Intensivmediziner Marx: Für Senioren kann die fünfte Impfung sinnvoll sein
Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, hält eine fünfte Impfung gegen das Coronavirus für ältere Menschen im Herbst für sinnvoll. „Wenn es ab Oktober einen Impfstoff gibt, der vor einer Ansteckung mit den Varianten BA.4 oder BA.5 schützt, wäre eine fünfte Impfung sinnvoll“, sagte Marx der Augsburger Allgemeinen. Es ist wichtig, Kapazitäten in Zentren oder Arztpraxen aufzubauen. Aktuell haben 61,8 Prozent der Bevölkerung eine Auffrischimpfung erhalten, 7,5 Prozent eine zweite Auffrischimpfung. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt derzeit nur eine zweite Auffrischimpfung für Personen über 70 und bestimmte Risikogruppen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte Ende vergangener Woche empfohlen, Menschen unter 60 Jahren nach Rücksprache mit ihrem Arzt zum vierten Mal gegen das Coronavirus impfen zu lassen. 8:37 Uhr
Ausbruch des Coronavirus: Ausgelieferte Hunde und Katzen belasten Tierheime
Tierheime bekommen derzeit die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie besonders stark zu spüren. Seit dem Ende der meisten Corona-Maßnahmen haben viele Halter Hunde, Katzen und andere Tiere abgegeben – oder einfach abgegeben. „Die Lage in unseren Tierschutzorganisationen ist derzeit angespannt“, sagt Dieter Ruhnke, Präsident des Niedersächsischen Landesverbandes für Tierschutz. Vor allem zu Beginn der Pandemie wurden Tiere leichtfertig online, in Zoohandlungen oder bei Züchtern gekauft. Selbst dann hätten Tierheime alle Durchsuchungen streng überprüft, um „Rückgaben“ zu verhindern. Hunde mit Verhaltensauffälligkeiten, aber auch Hauskatzen, Kaninchen und Meerschweinchen werden laut Verbandschef derzeit besonders häufig in Tierheimen abgegeben. Weitere Informationen Der Landestierschutzverband Niedersachsen befürchtet neben überfüllten Einrichtungen auch hohe Renovierungs- und Energiekosten. mehr 8:16 Uhr
Die Inzidenz in Niedersachsen nimmt leicht ab
In Niedersachsen ist die Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich zum Sonntag leicht zurückgegangen. Die Zahl der Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner in einer Woche liegt nun bei 875,9. Am Sonntag meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) eine Inzidenz von 898,4. Im bundesweiten Vergleich liegt Niedersachsen bei der Corona-Inzidenz immer noch auf Platz drei hinter dem Saarland und Hessen. Die Zahl der Neuinfektionen wird heute an das RKI übermittelt und morgen veröffentlicht. Hinweis zu aktuellen Daten aus Ländern: Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit davon aus, dass es eine Vielzahl von Fällen geben wird, die vom RKI nicht erfasst werden – vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten-PCR-Tests durchgeführt wurden. In die amtliche Statistik gehen nur positive PCR-Tests ein. Zudem können verspätete Anmeldungen oder Übertragungsprobleme zu Verfälschungen einzelner Tageswerte führen. 8:02 Uhr
Die Bioinformatik Greifswald setzt auf weitere Abwasseruntersuchungen
Der Greifswalder Bioinformatiker Lars Kaderali hat sich dafür ausgesprochen, die Abwassertests auf Corona auszuweiten. Ähnliche Studien würden mit relativ geringem Aufwand gute Hinweise vor allem zum Verlauf des Infektionsgeschehens geben, sagte Kaderali, Mitglied des Sachverständigenrats der Bundesregierung zum Coronavirus, der Deutschen Presse-Agentur. Deutsche Ärzte haben sich kürzlich für eine Verlängerung ausgesprochen. In Mecklenburg-Vorpommern wird Abwasser bisher nur in Rostock auf Corona getestet. Grundlage sind Stuhlsekrete, in denen das Virus nachweisbar ist. Dies wiederum kann verwendet werden, um die Verteilung in einem Gebiet zu verfolgen. Ein Vorteil der Abwasseranalysen sei laut Kaderali, dass der Kontaminationsprozess noch schneller zu sehen sei als in den Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI). Grund ist die Verzögerung bei der Vorlage von Meldungen durch die Gesundheitsbehörden. Rund 35 Proben wurden nach Angaben der Nordwasser GmbH seit Mitte März aus Rostock an ein externes Labor zur Analyse geschickt. Eine verlässliche Einschätzung ist angesichts der Pandemie noch nicht möglich. Aus den Daten soll ein Modell entwickelt werden, das deutschlandweit als Frühwarnsystem zum Einsatz kommt. An dem Projekt sind 20 Kläranlagenbetreiber beteiligt. Weitere Informationen Mit der Methode könnte besser abgeschätzt werden, wie hoch die Zahl der Coronavirus-Fälle derzeit tatsächlich ist. mehr 7:40 Uhr
Ministerpräsident Weil fordert Klarheit über die rechtlichen Rahmenbedingungen für das Coronavirus
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) fordert von der Bundesregierung bis Mitte September Klarheit über einen rechtlichen Rahmen zur Bewältigung der Coronavirus-Pandemie für die Bundesländer im Herbst und Winter. „Die Bundesregierung hat die Länder entwaffnet. Wir brauchen eine Entscheidung bis Mitte September. Wir sollten…