Bremen gilt als Musterland in Sachen Impfungen gegen das Coronavirus. Mittlerweile verschwimmt das Bild: In der Hansestadt sind auch viele Nicht-Bremer geimpft, der erste Platz im Ranking des Landes ist passé.
Die Impfquoten gegen Covid 19 in den Bundesländern weichen von den in der Vergangenheit angegebenen Werten ab. Grund seien Impfungen in einem Bundesland, das nicht dem Wohnort entspreche, heißt es in einem Bericht des Robert-Koch-Instituts (RKI).
Besonders betroffen sind Stadtstaaten und umliegende Bundesländer. Viele Menschen fuhren in Städte wie Bremen oder Hamburg, um sich impfen zu lassen.
Allerdings liegen dem RKI die neuen Daten erst mit einer mehrmonatigen Verzögerung vor – das Institut meldet in dem Bericht eine Verzögerung von rund vier Monaten. Daher beziehen sich die Angaben auf den Stichtag 31.12.2021.
Besonders auffällig ist die Diskrepanz in Bremen. 17 Prozent der Impfungen in der Hansestadt an der Weser gingen laut RKI an Menschen, die außerhalb der Stadt wohnen. In Hamburg lag diese Quote bei 13 Prozent, in Berlin noch bei sieben Prozent. In der Hauptstadt war es auch nicht möglich, den Wohnort weiteren sechs Prozent zuzuordnen.
Neue Datenbank, andere Ergebnisse
Nach bisherigen Angaben lag die Impfquote in Bremen bei mindestens einmal Geimpften bei 88,3 %, nach den neuen nur noch bei 77,4 %.
Den neuen Impfquoten liegt eine bessere Datenbasis zugrunde: Wird regelmäßig auf Informationen des Meldeportals der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zurückgegriffen, basiert die neue Berechnung auf Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigung. Diese enthalten auch den Wohnort und die Postleitzahl der geimpften Person.
Schleswig-Holstein an der Spitze
Unterschiedliche Registrierungsmethoden wirken sich auch auf das Ranking der Bundesländer aus. Während Bremen zuvor als bundesweiter Spitzenreiter galt, lag das Bundesland nach den neuen Daten zum Jahreswechsel nur noch auf dem siebten Platz. Spitzenreiter war Schleswig-Holstein, gefolgt von Niedersachsen, dem Saarland und Nordrhein-Westfalen.