„Schlag für die Regierung“
Wie am Mittwoch angekündigt, hat die Umweltorganisation VIRUS, die gegen die Speicherpumpe Koralm protestiert, heute ein Schreiben des Bundesverwaltungsgerichts erhalten. Sprecher Wolfgang Rehm sagte: „Das Bundesverwaltungsgericht hat unserem Vorschlag zugestimmt und den 2015 ergangenen Erlass zur Verkleinerung des Landschaftsschutzgebietes Koralpe dem Verfassungsgerichtshof zur Aufhebung vorgelegt. Das ist ein Schlag ins Gesicht der Regierung des Landes Steiermark.” Zu den Hintergründen teilte das Büro der steirischen Umweltlandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) am Mittwoch mit, der damalige FPÖ-Landesrat Gerhard Kurzmann habe die seit 1956 geltende und mehrfach überarbeitete Verordnung für das Landschaftsschutzgebiet Koralm vorliegen bis 1981 änderte sich das. Unter anderem fiel die Glitzalm außerhalb des vorgesehenen Landschaftsschutzgebietes, genau dort, wo nun die Speicherpumpe Koralm errichtet werden soll.
Warten auf die Entscheidung der Verfassungsrichter
Lackner sagte, als Mitglied der Landesregierung müsse sie davon ausgehen können, dass die vielen verschiedenen Amtshandlungen ihrer Vorgänger gültig seien. Dazu gehört auch der konkrete Fall, der aufgrund der Einwendungen der Gegner des Vorhabens gegen den Beschluss des Landschaftsschutzgebiets vom Juni 2015 des Verfassungsgerichtshofs nun vom Verfassungsgerichtshof geprüft wird. Erst dann kann beurteilt werden, ob weitere Schritte erforderlich sind, denn wir können den Entscheidungen unserer Gerichte nicht vorgreifen“, sagte Lackner.
Investitionen bis zu einer Milliarde Euro
Antragsteller für das Projekt ist das Pumpspeicherkraftwerk der Koralm GmbH mit Sitz in Graz. Er will auf der steirischen Seite der Koralm im Bereich Deutschlandsberg ein Unter- und ein Oberbecken errichten. Das Unterbecken soll im Seebachtal entstehen und hat ein Fassungsvermögen von 4,7 Millionen Kubikmetern. Der obere Stausee soll im Bereich zwischen Frauenkogel und Ochsenofen oberhalb der Glitzalm errichtet werden. Dieses Becken soll 5,5 Millionen Kubikmeter im Speicherziel fassen. Für das Projekt ist eine Rodung von ca. 15,13 Hektar in Betracht zu ziehen. Mit einem Investitionsvolumen zwischen 800 Millionen und einer Milliarde Euro ist das Projekt eines der größten in der österreichischen Energielandschaft. Der Höhenunterschied zwischen den beiden Seen soll etwa 600 Meter betragen, und das Kraftwerk mit den Turbinen würde im Inneren des Berges stehen. Die Mauern der rund 800 Meter langen und etwa 90 Meter hohen Staumauern sollen keine Betonmauern sein, sondern natürliche Dämme mit Pflanzen.