„Der Gottesdienst ist kein Gottesdienst“
„Da geht noch etwas über uns beide und unser gemeinsames Leben hinaus. Mir war es wichtig, in einem Gottesdienst darüber nachzudenken und den Segen zu erhalten“, sagt die Politikerin. Ein weiterer Kritikpunkt war, dass die Brautleute ihre Hochzeit auf Kosten zahlender Kirchenmitglieder feierten. „Ich habe die Anweisung, eine Rechnung zu verlangen, beanstandet. Wenn zwei Seelen um einen Segen bitten, sollte meiner Meinung nach nicht über die finanzielle Gegenleistung gesprochen werden. Dienstleistung ist keine Dienstleistung“, entgegnet Lindner. Er betont, dass der Gemeinde „kein finanzieller Nachteil entstanden“ sei.
Es fanden mehrere Gespräche mit dem Pfarrer statt
Lindner gibt im Interview auch Einblick in die Vorbereitung und Durchführung der Zeremonie. Dementsprechend fanden mehrere pastorale Vorgespräche mit dem Pfarrer statt. „Wir sind vor einigen Monaten für einen besonders ausführlichen eintägigen Austausch nach Sylt gereist. Pastorin Susanne Zingel hat uns beeindruckt. Entgegen mancher Vermutung handelte es sich auch um einen „echten Hochzeitsgottesdienst mit Predigt“. Auch der Philosoph Peter Sloterdijk spielte eine Rolle: Lindner „bat ihn um Leitgedanken. Er hat die Liturgie bereichert, der Pfarrer hat sie geprägt.“