Chinas BYD überholt Tesla Vorbei ist der US-Vorsprung bei Elektroautos: Im ersten Halbjahr 2022 wurde Tesla von Chinas BYD überholt. Einzelfall? „Auto-Pape“ Ferdinand Dudenhöffer widerspricht. Gesendet: 16:17 Uhr | Aktualisierung: 16:20 Uhr In der Schweiz ist es gerade passiert: Nachdem das Tesla Model 3 bereits 2021 den Skoda Octavia Combi als langjähriges meistverkauftes Auto der Schweiz abgelöst hatte, überholten im ersten zwei Teslas (Model 3 und Model Y) den Octavia auf Platz drei sechs Monate Unterdrückung. Auch weltweit waren wir daran gewöhnt, dass Tesla der erfolgreichste aller Elektroautohersteller ist. Das hat sich nun geändert: Im ersten Halbjahr 2022 waren nicht mehr die Amerikaner Weltspitze, sondern die Chinesen – der Autogigant BYD, der auch mit „normalen“ Autos immer in den Top Ten des chinesischen Automarktes rangiert. Weil Tesla auch in China wegen Schließungen von Fabriken wegen des Coronavirus und bestehenden Teileengpässen mit Produktionsproblemen zu kämpfen hat, gelang es dem E-Experten erstmals, BYD zu überholen.

Tesla will BYD-Batterie

In Zahlen: BYD steigerte den Absatz von Elektroautos im ersten Halbjahr um mehr als 300 Prozent auf 641.000 Autos, Tesla fiel auf 564.000 Autos. Nur eine Folge? „Autopriester“ Ferdinand Dudenhöffer (71) vom Automotive Research Institute in Duisburg (D) widerspricht: „BYD und chinesische Startups jagen Tesla. Tesla steht derzeit vor großen Problemen“, sagt der Professor. „BYD ist mit der Blade-Batterie ein Innovator und hat mit dem Seal einen starken Model-3-Konkurrenten.“ Eigentlich: günstig, aber 700 km Reichweite. Auch die BYD Group steigerte den Batterieabsatz und überholte im ersten Halbjahr LG (Südkorea) – und liegt nun auf Platz zwei hinter CATL (China). Dudenhöffer sagt, BYD „ist an der Spitze der Entwicklung“. Sogar Tesla will BYDs Blade-Batterie verwenden. Wie Tesla nutzt BYD bereits die Cell-on-Frame-Technologie, um Batterien zu integrieren. Dudenhöffer betont: „Damit liegt BYD deutlich vor Mercedes und BMW.“

“Das Herz ist in China”

„BYD wird in Europa bald auf sich aufmerksam machen“, meint Dudenhöffer: „Nicht nur BYD zeigt, was die Chinesen können – auch FAW, Geely, Lynk & Co, Nio, Polestar, SAIC oder XPeng. Wir treten in die Phase ein, in der die Teslas von China lernen. Das Herzstück des E-Autos ist die Batterie – und zwar in China.“