Braina – “Virtuelle Assistentin für künstliche Intelligenz”

Einfach die Finger von Tastatur und Maus lassen und Ihren Computer per Sprachsteuerung in einen persönlichen Assistenten wie iRobot verwandeln? Mit „Braina“ – der Produktname „Braina“ setzt sich aus den Wörtern „Brain“ und „Artificial“ zusammen – verspricht der Hersteller Brainasoft genau das: Dank der Spracherkennungsanwendung müssen sich Nutzer künftig das Drücken von Tasten ersparen und Computer steuern funktioniert einfach per ansage. Braina wird als „Artificial Intelligence Virtual Assistant“ beworben. Das Programm verwendet proprietäre Lösungen für die Spracherkennung und natürliche Sprachschnittstellen. Praktisch bedeutet dies für die Benutzer, dass sie über Braina im normalen Ton mit ihrem Computer kommunizieren können.

100 Sprachen unterstützt

Prinzipiell funktioniert es auch. Damit ist das technische Versprechen erfüllt. Neben Deutsch können Nutzer mit Braina auch auf Englisch (in verschiedenen Versionen), Spanisch, Russisch, Griechisch und sogar Thai oder Hindi kommunizieren. Die Software unterstützt insgesamt 100 Sprachen. Ein wenig Disziplin ist jedoch erforderlich. Alle mit starkem Dialekt müssen auf die Schriftsprache umsteigen – Braina versteht zum Beispiel kein Schweizerdeutsch. Laut Braina erfasst es Alltagssprache mit einer Genauigkeit von 99 %. Unabhängige Tests bestätigen immer wieder die Genauigkeit von Braina. Der Vergleich mit Cortana – einer weiteren Spracherkennungssoftware von Microsoft – liegt auf der Hand und unterstreicht nochmals die Vorzüge von Braina. Dies ist nicht zuletzt ein Grund für die Entscheidung von Microsoft, Cortana aus dem Mobile App Store zu entfernen. Auch mit dem Fachjargon dürfte die Software nahezu keine Probleme haben. Die Entwickler versprechen, dass Braina auch einen Großteil der medizinischen, juristischen und naturwissenschaftlichen Terminologie problemlos verstehen und verarbeiten kann. Ein wichtiger Vorteil in diesem Zusammenhang ist, dass Nutzer Braina auch Vokabeln beibringen können. Der Aspekt der künstlichen Intelligenz der Software macht das Programm anpassungsfähig, sodass fehlendes Vokabular kein großes Hindernis für die langfristige Nutzung darstellt.

Die Benutzeroberfläche, ein Rückschlag

Größter Kritikpunkt und auch größtes Hindernis bei der Nutzung der Software ist jedoch die sehr veraltete Benutzeroberfläche. Braina besticht nicht unbedingt durch sein Design. Fast scheint es, als hätten die Entwickler selbst schon vor langer Zeit das Interesse an dem Produkt verloren und deshalb die Weiterentwicklung eingestellt. Die Benutzeroberfläche von Braina benötigt ein sofortiges Update. © Braina Die Features können durchaus von technisch unerfahrenen Mitarbeitern genutzt werden, bei Schwierigkeiten wird auch mit Live-Support geworben, aber die Benutzeroberfläche ist so wenig einladend, dass man den Support vermutlich gar nicht erst zu Rate ziehen möchte.

Technische Voraussetzungen und erste Schritte

Obwohl Braina ursprünglich für Windows entwickelt wurde, kann die Software auch auf iOS-Geräten und Android-Betriebssystemen verwendet werden. Wenn Sie möchten, können Sie auch Windows auf Ihrem Macbook installieren und die Windows-Version von Braina verwenden. Braina läuft am besten auf Windows, SaaS, iPhone, iPad und Android. Allerdings funktioniert die App noch nicht auf Chromebooks. Nutzer, die regelmäßig updaten, müssen keine weiteren technischen Voraussetzungen erfüllen – außer natürlich den Anschluss eines funktionierenden Mikrofons, falls keines auf der Hardware vorinstalliert ist. Nach der Installation müssen Nutzer lediglich das Braina-Icon öffnen und die Spracherkennung im unteren rechten Fenster per Mausklick aktivieren.

Beim Diktat: Inhalte schneller erstellen

Beamte von Braina beschreiben das Programm als „intelligenten persönlichen Assistenten“. Obwohl dieser persönliche Assistent keinen Kaffee bringen kann, kann er Termine vereinbaren, Suchmaschinen suchen, den Wecker stellen, Medien abspielen und komplexere mathematische Probleme lösen – alles natürlich per Sprachsteuerung. Auf Wunsch können sich Nutzer sogar E-Books oder andere Dateien von Braina vorlesen lassen. Aber was ist der Unterschied zwischen Braina und anderen beliebten digitalen Assistenten wie Siri? Tatsächlich sind die Funktionen der beiden Programme sehr ähnlich. Vor allem Nutzer, die hauptsächlich die Basisfunktionen benötigen, werden kaum nennenswerte Unterschiede im Umfang feststellen. Braina ist jedoch viel genauer im Verstehen von Sprache. Während Siri nur zu etwa 80 % genau ist, verspricht Braina mit 99 % eine komfortablere Handhabung. Spätestens nach dem Tippen tausender Wörter werden Ihre Finger eine kurze Pause zu schätzen wissen. Braina bietet eine eingebaute Diktierfunktion in Office-Anwendungen – allen voran natürlich Microsoft Word. Tatsächlich hat die neueste Version von Word eine eigene automatisch vorinstallierte Diktierfunktion, aber Braina verspricht eine deutlich genauere Spracherkennung und einen reibungsloseren Ablauf.

Kosten und Abo-Modelle

Wie viele Softwarehersteller bietet auch Brainasoft eine kostenlose Einstiegsversion an – in diesem Fall “Braina Lite” genannt. Natürlich stehen Nutzern mit der kostenlosen Version nicht alle Features zur Verfügung, aber auch das Basispaket erlaubt einen guten Einblick in die Welt von Braina. Einfache Befehle und Textvorlesen sind möglich, die Diktierfunktion ist in der kostenlosen Version jedoch nicht enthalten. Auch hier stehen Sprachumstellungen nur eingeschränkt zur Verfügung. Mit Braina Pro-Zugriff haben Benutzer Zugriff auf alle Funktionen. Folglich ist diese Variante die beliebteste Lösung für den professionellen Einsatz. Braina Pro und Braina Pro Lifetime unterscheiden sich nur in der Lizenzverfügbarkeit. Während der Zugang zu Braina Pro zum Preis von 79 US-Dollar jährlich erneuert werden muss, kostet der lebenslange Zugang mit 199 US-Dollar vergleichsweise wenig. Hier können Sie die verschiedenen Angebote herunterladen. Variante Preis Braina Lite Kostenlos Braina Pro 79 $ pro Jahr Braina Pro Lifetime 199 $ einmalig

Fazit: Solides Produkt, aber fragwürdiges Design

Braina führt viele Befehle aus, liest Dateien oder ganze E-Books und bietet in der Braina Pro-Version auch Diktierfunktionen, sodass Texte ohne Abtippen geschrieben werden können. Die Genauigkeit der Sprachsoftware ist beeindruckend, und wo eine solche Lösung dauerhaft eingesetzt werden soll, ist die lebenslange Lizenz von Braina für 199 US-Dollar ein Schnäppchen und eine Überlegung wert. Für wen ist Braina also geeignet? Dank der Unterstützung von medizinischer, juristischer und naturwissenschaftlicher Terminologie ist die Lösung in der Pro-Version mit der eingebauten Diktierfunktion in diesen Bereichen ein nützliches Hilfsmittel, um beispielsweise Befunde oder Protokolle zu erfassen. Auch für Verwaltungsmitarbeiter lohnt sich Braina. Auch Content-Ersteller können mit Braina ihren Fingern eine Pause gönnen und Texte zuverlässig diktieren. Allerdings braucht die Software dringend ein Facelift und eine neue Benutzeroberfläche (UI). Die Benutzererfahrung ist mehr als „retro“. Hinsichtlich dieses ebenfalls nicht ganz trivialen Aspekts gibt es deutlich bessere Lösungen auf dem Markt. Dies sollten Sie vor der Investition bedenken. Denn ein Produkt, das nur ungern genutzt wird, ist am Ende womöglich sein Geld nicht wirklich wert.