Die FPÖ will mit dem BP-Wahlkandidaten Walter Rosenkranz “Österreich zurückholen”. ©APA/TOBIAS STEINMAURER
Am Mittwoch wurde FPÖ-Bundespräsidentschaftskandidat Walter Rosenkranz erstmals in seiner neuen Funktion vorgestellt. Die FPÖ will mit dem BP-Wahlkandidaten “Österreich zurückholen”.
Der amtierende Ombudsmann ließ bei der Präsentation im Wiener DC Tower keinen Zweifel daran, dass er beispielsweise die Linie von Parteichef Herbert Kickl gegen die Corona-Politik unterstützen wollte. Beworben wird seine Kandidatur mit dem Slogan „Let’s get our Austria back“ – und dem ikonischen Bild des Balkons von Leopold Figl (ÖVP) mit dem Staatsvertrag.
BP-Wahlkandidatur von Walter Rosenkranz
„Wir leben in besonderen Zeiten“, sagte Rosenkranz eingangs und verwies auf verschiedene Krisen, die die Bevölkerung zunehmend verängstigten, und auf den aus seiner Sicht frustrierenden politischen Alltag. Bisher suchte sie „die Zusammenarbeit mit betroffenen Bürgerinnen und Bürgern“. Er wird dies auch weiterhin tun. Rosencrantz versichert, er werde keinen “brutalen Wahlkampf” führen, aber keinen “Scherz- oder Spaßwahlkampf”.
Die FPÖ will Österreich mit einem Rosenkranz “zurückbringen”.
Auch Kickl war von seiner Entscheidung zutiefst überzeugt. Rosencrantz sei ein einfacher Mann, eine starke Persönlichkeit, ein ausgezeichneter Jurist und ein leidenschaftlicher Parlamentarier, lobte er seinen Kandidaten. Er ist auch der ideale Kandidat für diejenigen, „die eine ernsthafte, starke und nachhaltige Alternative zum Establishment suchen (Alexander Van der Bellen, Anm. d. Red.)“. Und: „Lieber Walter, du bist im besten politischen Alter“, sagt Kickl über den 59-Jährigen, der „im Vergleich zum Amtsinhaber fast noch jung“ ist.
Rosencrantz will den Menschen ihre Freiheit in Bezug auf Corona zurückgeben
Rosencrantz sagte, er wolle den Menschen ihre Freiheit in Bezug auf die Coronavirus-Maßnahmen zurückgeben, aber auch ihr Wohlbefinden und ihre Neutralität. Die Bundesregierung habe Österreich in einen Wirtschaftskrieg hineingezogen und angeheizt, neutralitätspolitisch sei dies “eine bösartige Sünde”. Das werde er “als Bundespräsident nie mehr loslassen”. An seinem geplanten Vorgehen ließ er keinen Zweifel: Er wollte es anhand der Debatten zunächst versuchen, hatte aber letztlich auch die Möglichkeit, die Regierung abzulehnen und den Nationalrat aufzulösen und damit für Neuwahlen zu sorgen. Auch Rosenkranz verbarg seine Skepsis gegenüber der EU nicht: Europäische Zusammenarbeit sei zwar ein friedliches Projekt, aber es gebe Raum für Verbesserungen. „Bisher konnte ich mit der EU leben“, sagt er, wünscht sich aber eine stärkere österreichische Komponente.
Rosencrantz will Mediator bleiben
Rosenkranz betonte, er habe sich als Kandidat für die FPÖ beworben, wolle aber Ombudsmann bleiben – mit strikter Trennung beider Funktionen. Er bedankte sich bei Kickl für das Vertrauen, würdigte aber Susanne Fürst, die lange als FPÖ-Favoritin galt. Kickl tat es ihm gleich, merkte aber an, dass es Fürst gewesen sei, der in dem dreigliedrigen Gespräch die große politische Erfahrung Rosenkranz’ als Argument für seine Kandidatur angeführt habe.
Rosenkranz hofft auf eine Rückrunde gegen Van der Bellen
Auf die Frage nach seinen Zielen sagte Rosenkranz, er hoffe, in den zweiten Wahlgang gegen Amtsinhaber Alexander Van der Bellen einzuziehen und mindestens 50 Prozent plus eine Stimme zu bekommen. Dass er mit dem ehemaligen BZÖ-Politiker Gerald Grosz und dem Chef der MFG-Impfkritik Michael Brunner zwei sehr ähnliche Konkurrenten an seiner Seite hatte, ließ ihn unbeeindruckt: Er respektiere alle Kandidaten und begrüße den Ideenwettbewerb, sagte er. Rosenkranz. Mehr zur Präsidentschaftswahl