Volksanwalt Walter Rosenkranz ist am Dienstagabend vom FPÖ-Bundesrat als Kandidat für die Bundespräsidentenwahl nominiert worden.  Der 59-Jährige stammt aus Krems an der Donau und war unter anderem Landesvorsitzender der FPÖ Niederösterreich.          
     12.07.2022 19.39       
     Ab heute, 19:39 Uhr online

Laut einer FPÖ-Sendung waren die Wahlen einstimmig. Bundespräsident Herbert Kickle wurde in der Erklärung mit den Worten zitiert, der Wahlkampf schaue nach vorn. Der Bundespräsident wird am 9. Oktober gewählt. Für den 59-jährigen Niederösterreicher ist er noch lange nicht die erste Wahl. Rosenkranz war von 2008 bis 2019 Mitglied des Nationalrates der FPÖ, von 2017 bis 2019 auch Vorsitzender des Vereins. Zugleich war er von 2013 bis 2019 Landesparteiobmann der FPÖ Niederösterreich. Er verließ diese Aufgaben, als er im Juli 2019 die Volksanwaltschaft übernahm. Dort befasste er sich maßgeblich mit Beschwerden gegen die CoV-Maßnahmen der Regierung. Udo Landbauer wurde nach ihm Landesvorsitzender der Niederösterreichischen Landespartei – More Landbauer wird Landesparteivorsitzender der FPÖ (noe.ORF.at; 28.6.2019). APA/HERBERT NEUBAUER Bald Wahlkampfkonkurrenten: 2019 lobte Bundespräsident Alexander Van der Bellen Walter Rosenkranz als Vermittler Rosencrantz wuchs in Krems an der Donau auf und besuchte dort das Bundesgymnasium. Als Musiklehrer ausgebildet, studierte er später Rechtswissenschaften an der Universität Wien und schloss sein Studium mit einem Ph.D. Er war unter anderem als Strafverteidiger tätig. Von 1988 bis 2017 war Rosencrantz Mitglied des Stadtrats von Krems. Er ist Mitglied der Wiener Burschenschaft Libertas.

Offizielle Vorstellung der Kandidaten am Mittwoch

Kickls Vorschlag, Rosencrantz zu nominieren, soll zu langen Diskussionen im Präsidentenamt geführt haben. Rosencrantz gehörte im ohnehin schon harten Rennen mit Amtsinhaber Alexander Van der Bellen nicht zu den Favoriten. Der FPÖ-Kandidat, also Rosencrantz, wird am Mittwoch offiziell vorgestellt. Das dürfte es nicht leicht haben. Zum einen sitzt Van der Bellen fest im Sattel. Auf der anderen Seite wollen mindestens zwei weitere Kandidaten kandidieren, deren Programm inhaltlich liberalen Ansichten ähnelt: So hat sich der frühere BZÖ-Politiker Gerald Grosz ebenso gegen die CoV-Maßnahmen und die Sanktionspolitik gegen Russland ausgesprochen wie der Chef der impfkritischen MFG-Liste, Michael Brunner. Es wird nicht einfach, auch nur annähernd an das Ergebnis des letzten blauen Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer heranzukommen. 2016 waren es 35,05 Prozent im ersten Wahlgang und 46,21 Prozent im zweiten Wahlgang. Rosencrantz ist in der Partei weitgehend unbestritten. Nach APA-Informationen bezweifelten jedoch mehrere – sichtlich überraschte – Libertäre, ob er der richtige Kandidat sei.