„Trotz der aktuellen Kälte wurden wir Meteorologen in letzter Zeit oft gefragt, ob die nordafrikanische Hitze in der zweiten Julihälfte mit teilweise über 40 Grad zurückkehrt“, schreibt Michele Salmi vom österreichischen Unwetterzentrum UWZ. Die brennende Frage: Steht eine Hitzewelle historischen Ausmaßes bevor? Wie Salmi erklärt, deuten einige Wettermodelle (hauptsächlich das US-Modell, GFS – siehe Slideshow unten, lila = sehr heiß) tatsächlich auf eine extreme Hitzewelle hin, mit Rekordhöhen für halb Europa! Das liegt zumindest zunächst an einem relativ kleinräumigen Tief, das sich in der zweiten Monatshälfte langsam vom Ostatlantik nach Skandinavien verlagert. Weiterlesen: Deshalb zeigt Ihr Handy das Wetter oft falsch an

Große Unsicherheit

Aber wie Salmi auch betont: Wettervorhersagen sind meist nur die ersten 3 bis 5 Tage zuverlässig. Das gilt auch, wenn Sie zum Beispiel die genauen Temperaturwerte an bestimmten Orten wissen möchten. Interessiert man sich jedoch für einen allgemeinen, überregionalen Wettertrend für die kommenden Wochen, dann sind einzelne Modelle unzuverlässig. In solchen Fällen kommen sogenannte probabilistische Prognosemodelle zum Einsatz, die Unsicherheiten in mittelfristigen Prognosen zumindest teilweise berücksichtigen können. Mehrere Berechnungen für die Prognose werden gleichzeitig durchgeführt. So erhält man nicht nur einen Temperaturwert an einem bestimmten Ort für eine bestimmte Zeit, sondern auch eine Wahrscheinlichkeit, dass es beispielsweise in der nächsten Woche in einem Gebiet überdurchschnittlich wärmer sein wird. Weiterlesen: Hitzewelle voraus – An diesem Tag kehrt der Sommer zurück

Hitzewelle (fast) behoben…

Betrachtet man also die zweite Julihälfte, bestätigt sich der Trend zu einer Hitzewelle sowohl für das Temperatur- als auch für das Niederschlagsvorhersagemodell. Das bedeutet, dass die Hitzewelle in der zweiten Julihälfte sehr wahrscheinlich auf uns zukommt. Wie schwer es wirklich wird, könne man noch nicht sagen, warnt der UWZ-Meteorologe: „Weil es besser ist, solche Details abzuwarten.“ Punktvorhersagen für Wien und Bregenz zeigen jedoch, dass das eher kalte und oft unbeständige Wetter im Osten bis Mitte nächster Woche anhalten wird.

… aber nicht, wie intensiv es wird

Danach zeichnet sich ein erster Temperaturanstieg auf Sommerniveau ab. In der vorletzten Juliwoche könnte es sehr heiß werden, dann sind auch 40 Grad möglich (siehe Grafik unten). Das würde den Allzeitrekord brechen. So heiß war es in Wien seit dem 8. August 2013 mit 38,5 Grad noch nie. Mittelfristiger, probabilistischer 2 m Temperaturtrend in Wien. EZMW-Ensemble-Modell „Aber die Bandbreite der Balken ist dann riesig und auch Maximalwerte unter 30 Grad sind noch möglich. Zusammengefasst: Hitzewelle ja, Rekordhitze noch ungewiss!“, lautet das Fazit des Wetter-Spezials. Auf wetter.heute.at finden Sie die detaillierte Wettervorhersage für mehr als 50.000 Orte weltweit Nav-Account rot, rcp Time09.07.2022, 11:05| Bsp.: 09.07.2022, 11:19