Österreich und Deutschland wollen sich in bilateraler und europäischer Zusammenarbeit gemeinsam für einen schnellstmöglichen Ausstieg aus russischem Erdgas, die Erschließung alternativer Quellen und den verstärkten Ausbau erneuerbarer Energiequellen einsetzen, teilte das Büro von Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) zuvor mit Ankunft von Habeck in Wien. . Just Kogler kann jedoch aufgrund eines positiven Coronavirus-Tests nicht mehr an dem Programm teilnehmen, teilte sein Büro später am Montag mit. Das bedeutet, dass am Vormittag nur die bilateralen Gespräche mit Klimaschutzministerin Leonore Gewessler stattfinden, das mit Kogler entfällt. Im Anschluss findet eine gemeinsame Presseveranstaltung mit dem deutschen Grünen-Politiker im Klimaschutzministerium statt. Anschließend besichtigen Habeck und Gewessler im Kraftwerk Simmering eine der leistungsstärksten Großwärmepumpen Mitteleuropas. Am Nachmittag trifft sich Habeck mit Arbeits- und Finanzminister Martin Kocher und Europaministerin Karoline Edtstadler (beide ÖVP). Der eintägige Besuch endet mit einem Treffen mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
Kooperationsabkommen Erdgas zwischen Deutschland und Tschechien
Deutschland und Tschechien gaben erst am Montag in Prag bekannt, dass sie ein Kooperationsabkommen zum Thema Erdgas planen. „Wir helfen uns gegenseitig bei der Gasversorgung“, sagte Hambek in Prag. Der deutsche Finanzminister hofft derweil weiter auf weitere Gaslieferungen aus Russland, sobald die Wartungsarbeiten an der Nord Stream 1-Pipeline in der Ostsee abgeschlossen sind. „Ich habe keine geheimen Informationen, so oder so“, sagte der Grünen-Politiker am Montagabend in einem ARD-Interview. “Es ist möglich. Es besteht auch die Möglichkeit, dass es nicht passiert. Wir müssen abwarten und sehen.” Auf der letzten großen Route für russisches Gas nach Deutschland wurde bis Montag nichts geliefert. Die Arbeiten dauern nach Angaben der Nord Stream AG bis zum 21. Juli. In diesen zehn Tagen werde kein Erdgas durch die Pipeline nach Deutschland transportiert, sagte er. Die Sorge, dass Erdgas im Herbst und Winter knapp wird, ist groß – auch in Italien, Österreich und anderen europäischen Ländern. (ap)