Sonderermittler Peter Marti (70) nimmt Lauener wegen des Verdachts der Verletzung von Dienstgeheimnissen ins Visier. Grund dafür ist eine Strafanzeige der Eidgenössischen Finanzkontrolle vom 13.11.2020, nachdem ein vertraulicher Untersuchungsbericht zum Fall manipulierter Kryptogeräte der Crypto AG in die Medien gelangt war. Die Aufsichtsbehörde der Bundesanwaltschaft (AB-BA) beauftragte Peter Marti mit der Untersuchung des Leaks. Marty lässt seine Verdächtigen die Härte des Rechtsstaats spüren. Er durchsuchte das Haus, Gegenstände wurden beschlagnahmt. Und nicht nur das: Wie eine Recherche des SonntagsBlick zeigt, wurde Marti Lauener abgeführt und in Zürich festgehalten – nach gut informierten Quellen mehrere Tage. Dass die rechte Hand eines amtierenden Regierungsmitglieds im Gefängnis sitzt, ist im Nachkriegsstaat beispiellos und hat politische Sprengkraft. Denn für Alain Berset ist die Wirkung der Marke verheerend. Die Gesundheitsministerin steht bereits wegen der Corona-Pandemie unter Druck, dazu kam der Fall einer versuchten Erpressung durch einen Ex-Liebhaber – und die wichtige Abstimmung zur AHV-Reform steht vor der Tür. Das Letzte, was der Freiburger Richter jetzt braucht, ist das Auftauchen politischer Intrigen und Intrigen, also das Brechen der Regeln zum Machterhalt. „Was wusste der Chef?“, fragen sich Freund und Feind. Hinter den Kulissen wird viel über den harten Lauf von Peter Marti gesprochen. Einige Abgeordnete bezweifeln, dass das Verfahren zum Vorwurf passt und suchen rechtlichen Rat. Im Umfeld des Ermittlers hingegen steht fest: Hausdurchsuchungen sind in diesem Fall ebenso zulässig wie die Sicherungsverwahrung, die beispielsweise angeordnet werden kann, wenn der dringende Tatverdacht besteht und die Gefahr einer Verschwörung besteht . Marty lehnte es ab, sich zu der Anfrage zu äußern. Jedenfalls hat sie gerade ein anderes Problem: Der Prozess ist blockiert, weil das beschlagnahmte Material versiegelt ist. Dazu können sich die Parteien bis Ende Juli äussern, dann entscheidet das Vollstreckungsgericht Bern. Einige Genossen des Sozialdemokraten Berset vermuten eine Verschwörung von rechts. Die mit der SVP verbundene «Global Week» brachte den Bundesrat mit verschiedenen Enthüllungen unter Dauerbeschuss. Das Blatt enthüllte auch wichtige Informationen über den vorliegenden Fall. Der GPK-Nationalrat unter seinem damaligen Vorsitzenden, SVP Erich von Siebenthal (63), brachte seine Werbung ins Rollen. Und heute präsidiert SVP-Richterin Alexia Heine (53) die AB-BA, die ihrerseits den ehemaligen SVP-Kanton Zürich-Rat und ehemaligen Chefrichter Peter Marti ernannte. Das gegnerische Lager weist solche Spekulationen als Unsinn zurück und weist darauf hin, dass Marti von den Parteien als integer geachtet werde. Sowohl Bersets Innenministerium als auch Peter Lauener äußern sich nicht. Es gilt die Unschuldsvermutung. Forschungsnotizen Haben Sie explosive Story Guides? Schreiben Sie uns: [email protected] Haben Sie explosive Story Guides? Schreiben Sie uns: [email protected]