Baar, geboren am 25. Mai 1973 in Zagreb, wuchs zweisprachig in Wien und Klagenfurt auf und studierte zunächst Medizin, die sie bald wieder abbrach. Sie studierte Slawistik, Publizistik, Theaterwissenschaft und Medien und arbeitete nach ihrer Promotion 2008 als Autorin.

Das Debüt

Die breite Öffentlichkeit lernte Baar erstmals 2015 kennen. Damals las die junge Autorin beim Ingeborg-Bachmann-Preis Auszüge aus ihrem später erschienenen Debütroman The Colour of Pomegranate über ein Kind zwischen zwei Kulturen. Und in diesem Jahr kehrte er zum Bachmann-Preis zurück – mit der traditionellen „Klagenfurter Rede zur Literatur“, die er seiner Lesung mit dem Motto „Wahrheit ist eine Frechheit“ voranstellte. Bereits 2017 erhielt Baar mit seinem Roman „Als ob sie träumten“ über die Lebensgeschichte eines Kriegshelden den Theodor-Körner-Preis. Und ihr jüngster Roman „Nil“, der letztes Jahr erschienen ist und mit subtiler Sprache einen Prozess der Selbstfindung beschreibt, kam auf die Shortlist des Österreichischen Buchpreises. „Anna Baar glaubt an die Kraft der Literatur. Sie ist eine Autorin, die uns mit den absurden Forderungen der Wahrheit konfrontiert und die es versteht, dem Ungehörten eine Stimme zu geben“, würdigte Landesministerin Mag. Meyer die Preisträgerin. “Anna Baar ist eine unbestrittene Stimme in der zeitgenössischen Literaturszene.” Als Sprachkünstler beherrscht er die Fähigkeit, auch im digitalen Zeitalter authentische Erfahrungen und Ideen für die Gegenwart zu vermitteln. Der Österreichische Kunstsenat, auf dessen Vorschlag Baar nun zum Staatspreisträger gekürt wurde, lobte in einer Stellungnahme das große Sprachgefühl der Autorin: „Ihre wie Musikstücke komponierten Texte, die voller sprachlicher Schönheit und Abstieg sind Immer wieder in den beklemmenden kafkaesken Abgründen des Albtraums setzen sie sich auf ungewöhnliche Weise mit dem Verhältnis von Realität und Fiktion auseinander. (ap)