Amerikanische Studie: Bildung von Amyloid-Plaques im Gehirn von Mäusen deutlich geringer

Blutkörperchen: Neuer Ansatz gegen Alzheimer (Foto: pixabay.com, Vector8DIY) Houston (pte012/15.07.2022/10:30) – Eine neue krankheitsmodifizierende Therapie für die Alzheimer-Krankheit beruht auf dem Austausch von Vollblut. Laut einer Studie von UTHealth Houston konnte dieser Therapieansatz erfolgreich die Bildung von Amyloid-Plaques im Gehirn von Mäusen reduzieren. Die Forscher Claude Soto und Akihiko Urayama führten eine Reihe von Blutersatzbehandlungen durch, um das Blut von Mäusen mit Amyloid-Vorläuferproteinen, die die Alzheimer-Krankheit verursachen, durch Vollblut von gesunden Mäusen mit demselben genetischen Hintergrund zu ersetzen. Die Forschungsergebnisse wurden in Molecular Psychiatry veröffentlicht. Behandlung im Blutkreislauf Laut Soto stellt diese Studie einen Proof of Concept dar, um in der medizinischen Praxis übliche Technologien, nämlich Plasmapherese und Hämodialyse, einzusetzen, um das Blut von Alzheimer-Patienten zu “reinigen” und dadurch die Ansammlung von toxischen Substanzen im Gehirn zu reduzieren. Laut Soto kann die Krankheit mit dem neuen Behandlungsansatz im Blutkreislauf statt im Gehirn behandelt werden, was ein großer Vorteil ist. Frühere Studien von Soto und anderen Forschern von UTHealth Houston haben gezeigt, dass die Fehlfaltung, Aggregation und Akkumulation von Beta-Amyloid-Proteinen im Gehirn eine entscheidende Rolle bei der Alzheimer-Krankheit spielen. Daher gilt die Prävention und Entfernung von fehlgefalteten Proteinaggregaten als vielversprechender Ansatz zur Behandlung dieser Krankheit. Die Behandlung der Alzheimer-Krankheit ist seit langem ein komplexes Unterfangen. Verantwortlich dafür war der erschwerte Transport von Therapeutika über die Blut-Hirn-Schranke. Mit dem neuen Ansatz könnte nun die Beeinflussung zirkulierender Komponenten der Schlüssel zur Lösung dieses Problems sein. Bis zu 80 Prozent weniger Plaques Blutgefäße im Gehirn gelten traditionell als die undurchdringlichste Barriere im Körper, sagte Urayama. „Wir wussten, dass diese Barriere auch eine sehr spezialisierte Schnittstelle zwischen dem Gehirn und dem Körperkreislauf darstellt.“ Nach mehreren Bluttransfusionen wurde die Entwicklung von Amyloid-Plaques im Gehirn bei transgenen Mäusen mit einem Modell der Alzheimer-Krankheit um 40 bis 80 Prozent reduziert. Diese Verringerung führte auch zu einer verbesserten räumlichen Gedächtnisleistung und einem verringerten Plaquewachstum im Laufe der Zeit bei älteren Mäusen mit Amyloidpathologie. Der genaue Mechanismus, durch den dieser Blutaustausch funktioniert, ist derzeit nicht bekannt. In der Alzheimer-Forschung gibt es viele neue Perspektiven: Ein amerikanisches Forscherteam überwacht die Krankheit mittels Ultraschallbildgebung (Meldungsmeldung: ), andere Wissenschaftler sorgen für eine schnellere Diagnose (Meldungsmeldung: und ). (Ende)