Und der erneute Triumph des 35-Jährigen in der Church Road über Überraschungsfinalist Nick Kyrgio war wohlverdient. Obwohl der Weltranglistendritte schlechter in die Partie gestartet war, ging er nach vier Sätzen logischerweise mit 4:6, 6:3, 6:4, 7:6 (7:3) als Sieger hervor. Vor allem in der Abwehr erwies sich der 21-malige Major-Sieger und „Comeback-König“ in 3:01 Stunden als zu stark für den Australier.
Djokovic taucht auf, argumentiert Kyrgios
Nach einem Satz für beide Finalisten wurden die Einzelpartien im 3. Durchgang vor allem beim Aufschlag von Kyrgios immer umkämpfter: Djokovic bereitete dem Australier Probleme bei seinen Returns, konnte seinen Aufschlag aber vorerst halten. Erst die 3. Breakchance bedeutete den Aufschlag und beim Stand von 5:4 seitens des Serben die Vorentscheidung. Dies veranlasste Kyrgios, umzuschlagen, wandte sich jedoch nicht an den Schiedsrichter, sondern an seine eigene Position, von der der Australier in entscheidenden Momenten anscheinend keine Unterstützung hatte. Zwar konnte der Weltranglisten-40. im 4. Durchgang mit gleichem Score ein weiteres Break abwehren, verpasste aber auch einen wichtigen Service-Durchbruch. Die anschließende knappe 7:3-Entscheidung zugunsten von Djokovic markierte für den Serben im 3. Versuch den ersten Triumph über den 27-Jährigen.
Keine Anlaufzeit erforderlich
Von Nervosität war zu Beginn von Kyrgios großem Finaldebüt kaum etwas zu spüren. Der Australier zeigte fast keine Nerven und breakte seinen Gegner beim Stand von 2:2, während er bei eigenem Aufschlag meist nur kurze Ballwechsel zuließ. Erst im letzten Spiel bis zum Sieg mit 6:4 Sätzen musste Kyrgios den Einstand überwinden. In der zweiten Runde begann auch Favorit Djokovic in seinem Jubiläumsjahr Rasentennis auf höchstem Niveau auf den Centre Court zu zaubern. Der verdiente Lohn: der unangefochtene Aufschlagerfolg beim Stand von 2:1. Für Djokovic, der bereits im Viertelfinale und Halbfinale die erste Runde verloren hatte, würde dieser Vorsprung zum Satzausgleich reichen, auch wenn der Serbe beim Stand von 5:3 vier Breakchancen des Debütanten abwehren musste.