17.07.2022 02:27 Uhr

Anfangs waren sie äußerst beliebt, aber am Ende mussten fast vier Millionen Dosen des Coronavirus-Impfstoffs weggeworfen werden. Dies ergibt sich aus einer parlamentarischen Anfrage. Betroffen ist nur ein Impfstoff eines Herstellers. Wegen Überschreitung der Haltbarkeit müssen in Deutschland mehr Corona-Impfstoffe vernichtet werden als bisher befürchtet. Zwischen Dezember 2021 und Ende Juni 2022 seien insgesamt 3,9 Millionen Kartons „auf verschiedenen Stufen der Lieferkette“ verfallen, so das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) in Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Stephan Pilsinger von der CSU. Betroffen war den Angaben zufolge nur der Impfstoff des amerikanischen Pharmakonzerns Moderna. Laut RND ging das Gesundheitsministerium im April noch davon aus, dass bis Ende Juni drei Millionen Kisten vernichtet würden. Bis Mitte Juli wurden insgesamt 36,2 Millionen Dosen des Moderna-Impfstoffs nach Deutschland geliefert. Gesundheitsminister Edgar Franke von der SPD sagte in seiner Antwort auf die parlamentarische Anfrage, dass die Zahl der abgelaufenen Dosen noch höher sein könnte: Daten zum Verfall liegen der Regierung nur insoweit vor, als sie von Ärzten oder Apotheken bis hin zu pharmazeutischen Großhandelsunternehmen vorliegen werden genannt sein. Der CSU-Abgeordnete Pilsinger zeigte sich „schockiert“, dass mehr Impfstoffe als erwartet im Müll landeten. Gerade in Zeiten knapper Kassen und Inflation sollte der Staat nicht unnötig Steuergelder der Bürger zum Fenster hinauswerfen“, sagte er dem RND.