Noch explodieren die Spritpreise – mittlerweile sind über zwei Euro pro Liter Benzin Standard. Doch nicht nur die Inflation ist ein Problem, auch Diesel ist seit einiger Zeit knapp. Am Mittwoch gab es an einigen Tankstellen in Österreich einen Super-GAU: Sie konnten keinen Diesel mehr anbieten. Grund zur Sorge? Diese und weitere spannende Fragen beantwortete Hedwig Doloszeski, Geschäftsführerin des Mineralölverbandes bei der IHK, in der „Heute“-Rede. Weiterlesen: Aufgedeckt – So knapp ist Sprit in Österreich wirklich »>

Österreich im Vergleich zu Europa

Angesichts des sehr teuren Kraftstoffs in ihrem Land suchen viele nach günstigeren Alternativen – auch im Ausland. Ungarn ist seit einiger Zeit der Gas-Hotspot, aber ab dem 27. Mai kommen nur noch Fahrzeuge mit ungarischen Nummernschildern in den Genuss von günstigem Benzin. Laut “GlobalPetrolPrices” kostet dort ein Liter Benzin für Nicht-Ungarn 1,91 Euro. Die Preise in Kroatien (1,85 € pro Liter) und der Slowakei (1,95 €) nähern sich langsam österreichischem Niveau. Wie die Statistik von Destatis zeigt, bewegten sich die Spritpreise hierzulande Ende Juni um 2,10 Euro pro Liter. Dieser Preis ist sogar höher als in Deutschland oder Luxemburg, wo ein Liter nicht mehr als 2 Euro kostet. Und im Nachbarland Tschechien waren die Portemonnaies der Einwohner etwas voller als hier: Pro Liter musste man rund 1,90 Euro bezahlen. Benzin ist vor allem in Polen deutlich günstiger: 1,65 Euro pro Liter Sprit, 40 Cent günstiger als in Österreich! Für die Dänen oder Holländer sind die österreichischen Verhältnisse jedoch vergleichsweise luxuriös. Benzin war in beiden Ländern schon immer etwas teurer, aber seit Russlands Angriffskrieg in der Ukraine sind die Preise in die Höhe geschossen (Anfang Juni kostete ein Liter Benzin in Dänemark etwa 2,60 Euro). In den Niederlanden ist der Sprit auf rund 2,40 Euro pro Liter gefallen.

Nehammer gegen den Spritpreis

Da die Preissteigerungen jedoch nie enden, fordern immer mehr Menschen in Österreich eine Deckelung der Spritpreise. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) lehnte dies rundweg ab. Eine solche Kappe ist eine einfache Antwort auf eine komplexe Frage. Die Bundesregierung geht einen anderen Weg, den der finanziellen Soforthilfe für Betroffene. Dagegen NÖ Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Finanzminister Magnus Brunner (beide ÖVP). Sie wollen offen darüber diskutieren und fordern eine Lösung in dieser Richtung auf europäischer Ebene. Weiterlesen: Sprit, Lebensmittel – Kanzlerin lehnt Preisobergrenzen ab Nav-Account nico Zeit10.07.2022, 20:49| Datum: 10.07.2022, 20:50 Uhr